Die Brüder die Femme Fatality bilden (Alexander und Monanani Palermo) verstehen ihr Handwerk. Das ist unüberhörbar. Auf „One’s not enough“ zelebrieren sie ihren Stil, der von Sex’n Drugs’n Rock’n Roll bestimmt ist. Die großen Themen sind das Nachtleben und die Grauzone. Vox zeigen sich rotzig, frech, manchmal auch desinteressiert/zynisch. Begleitet werden sie von Gitarren die wohl die eine oder andere Saite in dieser Schlacht lassen mussten, und Synths (beziehungsweise Keyboards) die mit himmelhoch und garstig tief flirten was das Zeug hält.
Sehr ans Herz zu legen sind „Lucky Lover“, „Come on, Come out“ oder „Don’t kill for me“. Doch selbst das sind nur Ausschnitte. Ihren richtigen Drive entwickelt die Scheibe nach der zweiten Rotation. „One’s not enough“ legt einen Drahtseiltanz zwischen radiotauglich und Geheimtipp hin. Man weiß eigentlich gar nicht so genau in welche Ecke man sie stellen soll, die Herren Palermo, und kommt, angesichts des Namens und der bpm des Album sofort auf dem Film „Palermo Shooting“. So ähnlich klingt das nämlich.
Macht auch das eine oder andere Intro auf brav, so stellt sich binnen Sekunden heraus wie faustdick Femme Fatality es hinter den Ohren haben. Abstriche währen höchstens der stellenweise nicht ganz gelungene Mix, oder die Vox, die zwar sehr cool sind, manchmal aber etwas geplärrt rüberkommen. „One’s not enough“ ist der Soundtrack für einen verrückten Sommer, und für den Weg morgens um vier aus der Disco, wenn man noch nicht schlafen will. Energie und überdrehte Attitüde pur! Well done.