Nachtmahr sollten verboten werden. Wünschen sich die, die immer schon mit dem Strom geschwommen sind, immer schön unter dem Radar einer knechtenden Gesellschaft. Das Gegenmittel dazu braut Thomas Rainer: Seit 2007 befinden sich Nachtmahr auf einem Feldzug gegen die Gleichschaltung. Mit knallhart peitschenden Industrial-Hymnen an den Wolf im Mann, mit Manifesten der Nonkonformität, mit Blutopfern an die Lust, das Verlangen und das Verbotene hat sich Thomas Rainer längst einen Ruf als provokanter Dirigent unserer dunkelsten Lüste erarbeitet. Er ist das Schreckgespenst einer Szene, die nur vordergründig unkonventionell ist und jeden Revoluzzergeist doch schnell im Keim erstickt. Er wurde gehasst, verdammt, vergöttert, niedergemacht, diskreditiert. Und hat sich doch nie beugen lassen. Mehr denn je gilt heute für ihn: Sollen sie ihn doch hassen, solange sie ihn fürchten. Und warum sie ihn fürchten, zeigt auch das neue Nachtmahr-Opus „Verboten!“ auf die ganz spezielle gnadenlose Weise, die diese Band auszeichnet.
Das neue Machwerk ist ein unerbittlich stampfender Techno-Industrial-Leviathan, dem Rest der Szene hoffnungslos überlegen, triefend vor Siegeswahn und erbarmungslos gegen alles, was sich ihm in den Weg stellt. „Verboten!“ entfaltet dieselbe Wucht wie ein Erstschlag, gepaart mit 17 Jahren Erfahrung und befeuert von einem jahrelangen Kampf gegen alle, die sich Thomas Rainer in den Weg gestellt haben. Die ihn vergeblich canceln wollten. Und das waren praktisch alle. Bewusst schroff gehalten und zusätzlich verstärkt durch kantige Gitarrenwände, ist dieses Monstrum, das sich aus unser aller Untiefen erhebt, nur noch stärker geworden. Noch kompromissloser. Noch hungriger. Noch verbotener.
Alles ist Krieg. Leben ist Krieg, Kunst ist Krieg, Sex ist Krieg. Der größte Krieg von allen, der tobt jedoch in unseren Köpfen. All diese Konflikte befeuern Thomas Rainers Inspiration, lassen diese fiebrigen Hymnen an den Widerstand in durchwachten Nächten aus ihm herausbrechen. Jedes Stück für sich eine Schlacht und ein Triumph, ein Schlag gegen die Einförmigkeit, die Tristesse, die Bürgerlichkeit. Es erfordert Mut, sich all dem zu stellen, wie es Thomas Rainer getan hat. Der Einsatz ist hoch, doch der Preis noch viel höher: „Verboten!“ verspricht einen Ausweg aus den Zwängen der Gesellschaft, aus der Gleichschaltung der Masse. Wer sich Nachtmahr anschließt, wird Gegenwind erfahren. Orkanartigen Gegenwind. Doch eines dürfen wir nie vergessen: Thomas Rainer hat unsere Freiheit mit seinem Blut teuer erkauft und uns alle unsere Schuld vergeben. Das ist ein Bibelzitat. Doch man wird den Eindruck nicht los, dass es für den Genral der Industrial-Revolution geschrieben wurde. Vorwärts Marsch!
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