Digital Factor – Trialog

Digital Factor sind nun schon so lange aktiv, und doch konnte man sich zwar einen Namen machen, aber zu ganz großen Ehren hat man es bislang nicht geschafft. Doch nun ist etwas passiert, was diesen „Zustand“ ändern könnte. Als neues Mitglied wurde Leo von Leibnitz (Y-Luko) an Bord geholt und dies scheint dem Klang der Band gut getan zu haben. Herrlich unverkrampft und frisch ist das was man hier zu hören bekommt. War es bislang so, dass mich Digital Factor Alben nicht sonderlich berührten, ist dies mit „Trialog“ anders. 

„Trialog“ schöpft aus den Vollen und verarbeitet 20 Jahre Bandgeschichte und Trends zu einem eigenen, unverkennbaren Klang. Man könnte auch sagen, dass die Geradlinigkeit des EBM (Digital Factor) auf die experimentelle Welt von Y-Luko getroffen ist und diese sich prächtig miteinander austauschen und ergänzen. So verwundert es auch nicht, dass einem beim Hören dieses Albums Bandnamen wie Skinny Puppy, Nitzer Ebb oder Front Line Assembly in den Sinn kommen. Mit Letzteren waren Digital Factor im Übrigen auch gleich mal auf Tour.

Digital Factor machen einen Neuanfang, so krass muss mann das hier mal sagen dürfen. Vom Mittelmaß kracht die Band mit dieser CD unaufhaltsam nach vorne, die ganz vorderen Plätze im Blick. Harte Beats, zupackende Shouts und eine Spur intelligentes Songwriting machen „Trialog“ zu einer dicken, positiven Überraschung. Ob das nun reichen wird, sich wirklich ins Rampenlicht zu spielen, weiß ich allerdings nicht. Es gibt gerade in diesem Bereich jede Menge Bands, die um die Gunst der Hörer buhlen. Da werden wohl auch ein paar andere Faktoren mitentscheiden. Hier geht es aber erst mal nur um das Musikalische und da macht das Trio alles richtig. Ein energiegeladenes, spannendes Album ist ja sowieso die Grundlage jeglichen Erfolges.

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