Es ist Sommer… Es ist Zeit für das Amphi 2025! Und wir freuen uns auf das besondere Ambiente in der schönsten Stadt Deutschlands (Köln)! Wir freuen uns auf die Bands und Künstler, „die Amphi – Familie“ (Freunde, die man teilweise nur einmal im Jahr sieht!), das interessante Rahmenprogramm und das phantastische Rheinpanorama!
Und wenn es einen Ort gibt, an dem Gummistiefel und Strapse als modisches Statement durchgehen… dann hier! Wenn Currywurst – Pommes als Frühstück akzeptiert werden, dann ist Amphi – Zeit! Eventuelle Regenschauer übersteht man mit galanter Gleichgültigkeit und den panischen Ansagen vom Puppekopp. An diesem Wochenende herrschten andere Regeln – genauer gesagt, gar keine. Wer braucht schon Schlaf, wenn der Bass das Herz massiert und die Mücken zu den Beats tanzen? Willkommen im Ausnahmezustand….
Bereits am Freitag ging es wie schon in den letzten Jahren auf die MS RheinEnergie, zum „Call The Ship To Port“-Event. So, wie ich gehört habe ein gelungener, stimmiger „Kick-off“ am Freitagabend!

Auszüge aus dem Programm:
Samstag, 19.07.2025
GULVØSS
GULVØSS sind das neue, ganz große „Ding“ der Szene. Schon vorab bekamen sie viel Lob. Editors-Fans werden vielleicht die melancholische Wärme der Werke von Sven Wittmiß schätzen, Depeche-Mode-Fans die Weite und Tragik der Soundkonstruktionen.
Als Trademark entwickelten sich melancholisch verträumte Synthesizer als Basis für atmosphärische, spannende Melodien. Besonders gelungen sind Songs wie „My Salvation“ oder „Walking On Water“. Echte Hits… man wird noch viel von den Jungs hören.
Eisfabrik
Es wurde mal wieder frostig. Eisfabrik – das ist ein künstlerisches Gesamtkonzept! Eisfabrik die Experten für alles Frostige das nicht nur musikalisch, sondern vor allem auch auf der visuellen Ebene funktioniert. Und wie gut das funktionieren kann, stellte die Band einmal mehr unter Beweis. Denn Eisfabrik gelang es, eine perfekte Show abzuliefern. Mehr noch: Es gelang ihnen sogar, ihre Spielfreude dergestalt auf das Publikum zu übertragen.
Man sah Skimützen und den Yeti im Publikum! Was soll man sagen: Da stimmte einfach die Chemie zwischen Künstler und Fan. Eisfabrik ist und bleibt einfach eine Band, die man erst erlebt hat, wenn man sie live gesehen hat.
Letzte Instanz
Ja, jetzt ist es offiziell! Und unumkehrbar! Die Band Letzte Instanz hören auf! Jede andere Band hätte hierzu eine Presseerklärung veröffentlich und gut ist. Letzte Instanz feiern auch den Abschied, feiern als würde es kein Morgen geben. Es war ein sehr persönlicher, emotionaler Abschied. Dennoch: Der Auftritt der Jungs war straight, homogen und mit viel Enthusiasmus! Auch die Fans feierten die Songs „Sonne“, „Ohne Dich“ oder „Tanz“. Es wurde intensiv mitgesungen…
So ganz kann man nicht glauben, dass „alles“ vorbei ist… ich bin mir sicher, wir werden die Jungs nochmal wieder sehen. Egal unter welchem Namen und wo….
Die Krupps
Nach einer längeren Umbaupause betraten dann Jürgen Englers & Co die Mainstage.
Mit Crossfire und The Dawning of Doom gab es dann auch gleich echte Hits der Platten „I“ und „II – The Final Option“, mit der die Band die Zuschauer von der ersten Minute an in der Hand hatte.
Das Konzert entwickelte sich zu einer großen Party, auf der ein Hit den nächsten jagte.
Die Themen die „Die Krupps“ ansprechen sind aktueller den je! Jürgen fand klare Worte zu Egoismus, Abgrenzung, Rücksichtslosigkeit und Krieg. Wollen wir hoffen, dass die Botschaft mal irgendwo ankommt.
Ganz traditionell wurden die ganz großen Höhepunkte, die Hits der Krupps dabei erst am Ende eingestreut. Sprich, Songs wie „To The Hilt“, „Fatherland Machineries Of Joy“ und „Bloddsuckers“ erfreuen die Fans.


Ashbury Heights
Eigentlich passen Ashbury Heights zum Amphi, wie Helene Fischer zu Wacken!
Feinster, kommerzieller Elektro-pop mit Dance/House – Elementen aus Schweden kommt aber auch bei den härtesten EBM´lern an. Anders Hagström erschien wie immer schick im Anzug, die aktuelle Sängerin (Name unbekannt) in figurbetonten Kleid, die Hitze im Theater machte beiden sichtbar zu schaffen. Trotz der Hitze wurde ab dem ersten Song mitgetanzt.
Es wurde das neue Album „Ghost House Sessions“ präsentiert. Die Songs haben absolutes Ohrwurm-Potenzial, treibenden Beats und der unverwechselbaren Stimme von Anders Hagström lassen die Herzen der Fans höherschlagen. Ashbury Heights – Da bleibt keiner ruhig steht!
Camouflage
Sofort kommt Retro – Feeling auf… Dieses wohlige „Weißt Du noch damals….“ – Gefühl… das einen so wunderbar gedanklich zu den rauschenden Indie – Parties der 80/90´er abdriften lässt…
Markus Meyn, Oliver Kreysing und Heiko Maile (Camouflage) präsentierten ein „Best-of“ ihrer Hits der letzten 35 Jahren. Markus schaffte es mit seiner smarten Art und ungeheuer viel Power sein Publikum zu begeistern. Die drei lieferten eine von der ersten Minute mitreißende Show ab. Und es dauerte nicht lange, da tanzte das Publikum mit.
Natürlich sind die alten Hits die Highlights…
Nach „Suspiscious Love“, „The great commandment“ und „Love is a Child“, 60 min. schweißtreibender Spielzeit hätte man eigentlich nach Hause gehen können.
Ein Konzert von Camouflage ist ein kollektive Erlebnis, das nur derjenige begreifen kann, der selbst dabei war. Camouflage haben bewiesen, dass sie immer noch zu den besten
Liveacts der Szene gehören.
Project Pitchfork
Da Ronan (VNV Nation) krankheitsbedingt abgesagt haben sind Project Pitchfork spontan eingesprungen. Die Electro – Legenden um Sänger Peter Spilles spielten vor großer, Kulisse auf der Mainstage und begannen ihr Set nach dem Intro mit einem „Best of“ ihrer bisherigen Veröffentlichungen. Alte Hits wie „Timekiller“ durften nicht fehlen, aber auch „Alpha Omega“ und „Requiem“ fehlten nicht. Wer bis jetzt nicht schwitzte, der tat es jetzt!
Mastermind Peter Spilles bringt seinen einzigartigen Trademark-Sound aus dunkler Elektronik, kraftvollen Beats und philosophischen Texten auf die Mainstage.
Dennoch: Entweder die Fans waren schon müde, oder enttäuscht, nicht Ronan zusehen.
Irgendwie sprang der Funke nicht über.



Sonntag, 19.07.2025
Dunkelsucht
Welch ein undankbarer Job, am Amphi – Sonntag am frühen Nachmittag in der Theaterstage zu spielen. Trotz der Uhrzeit war die Theaterstage schon gut gefüllt.
Und so hatten Patrick und Tim (Dunkelsucht) das Publikum ziemlich schnell auf ihrer Seite.
Es wurde das Album „Unabated“ präsentiert. Songs wie „Die Sterne sehen..“, „Pyramid“ und viele weitere… – Experimentelle Passagen schmücken die sonst klaren Elektrosounds – Jetzt waren die Fans wach! Die beiden sind eine der großen Hoffnungen der Electro/EBM Szene! Da kommt noch einiges!
Wisborg
Wisborg präsentieren das neue Album namens „Wisborg“, ein Album auf dem nur deutschsprachige Texte zu finden sind. Kein geringerer als Chris Harms hat es produziert. Er hat auch den Titel „Im freien Fall“ mit eingesungen.
Ein Metall Kracher nach dem nächsten folgte. Gut gemachter Metall – da verzeiht man auch gerne mal die ein oder andere Plattitüde, aufgesetzte Metall – Pose und sonstige Attituden. Gutes Songwriting, musikalischem Können, tanzbaren Melodien, Charme und authentischen Gefühle, kann man den Jungs nicht absprechen.
Suicide Commando
Johan & Co. betraten pünktlich die Main Stage des Amphi´s!
Lange hatten die Fans nichts mehr von Suicide Commando gehört. Von Anfang an steht Johan van Roy keine Minute still. Er sucht den Kontakt zum Publikum, kommt in den Bühnengraben. Hits wie ”The Gates of Oblivion“, “God Of Destruction” machten die Mainstage zu einem musikalischen Tollhaus. Die Stimmung war überwältigend.
Mit ‚Unterwelt‘ und vor allem ‚Hellraiser‘ brachte die Band das Amphi Publikum dann endgültig in Ekstase. Von eindringlich („The devil“, „We are transitory“), bis hart und tanzbar („Love breeds suicide“) geht es weiter. Es wurde Vollgas gegeben!
Aber Johan war sichtlich nicht zufrieden mit dem etwas müden, älteren Publikum.
Hab Erbarmen mit uns älteren Herrschaften. Man war das ein Brett…




OOMPH!
OOMPH! Na, die hat man ja sehr lange nicht mehr gesehen…
Dass mittlerweile Daniel Schulz anstelle von Dero Goi am Mikro steht, dürfte keine Neuigkeit mehr sein. Der Ex- Unzucht-Sänger macht aber einen sehr guten Job!
Die Band begann mit Songs aus dem letzten Album; schnell folgten dann aber Songs von etwas früher (Labyrinth), noch früher (Träumst du?) und aus „der guten alten Zeit“ (Mein Herz). Ja, das ist das Schöne am Alter… die Erinnerungen!
Schulz hat sich längst an seine neue Rolle gewöhnt und geht voll in ihr auf, die Stimmung war gut, der Sound fett, die Lichtshow stimmig, dazu einige in passenden Momenten abgeschossene Nebenfontänen. Soweit also alles gut.
Es gab Stimmen, die sich Titel wie „Sperm“ und „Wunschkind“ gewünscht hätten. Diese Titel haben dazu beigetragen, dass sich das Genere „Neue Deutsche Härte“ quasi begründet hat.
Es war ein rundum unterhaltsamen und gelungener Gig!


Lord of the Lost
Der Headliner des diesjährigen Amphi Festivals! Als Lord Of The Lost die Mainstage entern, wird es laut!
Wie wild rennt Chris „The Lord“ Harms beim Opener von einem Ende zum anderen.
Die energische Performance und natürlich vor allem die mitreisende Liedauswahl lässt fast niemanden mehr ruhig stehen und fast keine Stirn mehr trocken. Es folgen Songs aus verschiedenen Epochen der Band wie „The Curtain Falls“, „No Respect for Disrespect“, „Absolute Attitude“, „Full Metal Whore“ und viele weitere. Chris Harms & Co. spielten sich durch die über 25-jährige Bandgeschichte.
Bei Lord of the Lost paste alles: Von der Performance – für die man sich weibliche, verkleidete Unterstützung geholt hatte – über die Dramaturgie bis zur Gesangsleistung war es das ganz große Kino.
Die Fans von Lord of the Lost sind so unterschiedlich wie ihre Songs aber unglaublich loyal!
Ein rundum gelungener Abschied vom Amphi 2025! Es war mal wieder sehr schön!
Sonstiges:
Security…
Ich hatte mir ja fest vorgenommen mich nicht mehr an den Herrschaften abzuarbeiten…
Sonntagabend erlebte ich dann aber die Komplettkatastrophe!
Man kann es nur mit „Unflexibel, Kommunikationsverweigerung, keinerlei Lösungsorientierung“ beschreiben. Details erspare ich Euch. Immer daran denken: Die Fans finanzieren über die Eintrittsgelder auch die Security. Bzw. schade, dass ein einziger die Gesamtleistung so runterzieht.
Auch die „Kontrollintensität“ am Eingang war am Samstag völlig anders als am Sonntag. Dies ist nicht nachvollziehbar und sorgt nicht für ein entsprechendes Sicherheitsgefühl.
Bitte mal dringend über einen Unternehmenswechsel nachdenken.
Wieder gab es interessante Verkaufsstände zu entdecken. Im großen Verkaufszelt hätte man auch eine Saunalandschaft einrichten können. Es war sehr heiß darin.
Die Auswahl beim Catering war gut und reichhaltig, jedoch haben hier die Preise mal wieder angezogen. 8,50 € für eine Currywurst mit Fritten ist schon eine Hausnummer!
Diese Jahr habt Ihr ein bisschen an Eurem aufwendigen Outfit gespart… Goth—Prinzessinnen mit sehr viel Stoff und Corsage bei uber 30 Grad Hitze… das macht keinen Spaß!
Orbit Stage:
Wie letztes Jahr … war ich nicht auf dem Schiff!
Da die Deutzer Brücke gesperrt war wurden die Shuttle Busse über die Severinsbrücke geleitet. So konnte ein solcher Trip inkl. Konzert auf dem Schiff schon mal 2 Stunden + X dauern… Das geht nicht!
Das Schiff, die MS RheinEnergie ist eine tolle, einmalige Location, dennoch muss man über Alternativen nachdenken. In den nächsten Jahren werden wir im Juli dauerhaft Niedrigwasser im Rhein haben. Das Schiff wird „bis auf weiteres“ nicht mehr in der Nähe des Festivalgeländes liegen können. Das Phänomen nennt man Klimawandel.
Vorschläge… bitte mal Ergebnis offen prüfen!
Staatenhaus:
Ist am / im Staatenhaus „etwas möglich“? Man könnte eventuell davor einen Truck / Zelt o.ä. aufstellen…
Jugendpark:
Ca. 800 m entfernt befindet sich der Jugendpark…
Regelmäßig finden auch hier Großveranstaltungen / Konzerte statt… könnte man da noch eine Bühne aufbauen? Einen Shuttleservice gibt es schon… es fährt eine Kleinbahn dorthin.
Parkcafe:
Im Rheinpark gibt es ein Parkcafe… vielleicht könnte man dies auch nutzen?
Einen Shuttleservice gibt es schon… es fährt dieselbe Kleinbahn dorthin.
So schön und einmalig die Location Schiff ist… so gut die Idee war… man muss drüber nachdenken, wie es weiter gehen könnte / wie man „das Ganze“ weiterentwickeln kann.
Rückblick / Ausblick:
Vielen Dank für ein gelungenes Wochenende…. Wir haben uns sehr wohlgefühlt!
Es gibt doch nichts schöneres, als am Sonntagabend am „Beach“ zu sitzen, den glut-roten Sonnenuntergang zu beobachten und die letzten Klänge von Lord of the Lost laufen im Hintergrund! Ein fast schon kitschiges Ende! Dennoch ein magischer Moment…
Ein stimmungsvolles und friedlich-familiäres Festivalwochenende geht zu Ende.
Gute Arbeit von den Organisatoren und allen Helfern! Man sieht sich 2026 in der schönsten Stadt Deutschlands, in Köln wieder!
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