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24.09.2011 – VNV Nation „Automatic“-Tour, Reithalle Dresden

Start2.0 Nachtschicht2.3 Konzertgalerie24.09.2011 - VNV Nation "Automatic"-Tour, Reithalle Dresden

Auf ihrer diesjährigen „Automatic“-Tour führte es das irisch-britische Duo VNV Nation traditionell auch in die Reithalle zu Dresden. Ronan selbst betonte in Gesprächen und bei Konzerten schon des Öfteren seine Affinität zu Sachsen und auch den Konzerten in Dresden. Demzufolge waren die Erwartungen für Künstler und Anhängerschaft entsprechend hoch, denn ein VNV Nation-Konzert stellt immer einen Höhepunkt des musikalischen Jahres dar. So ging es auch für uns mit großer Vorfreude ins Elbflorenz.

Eine halbe Stunde vor dem geplanten Beginn startete das Duo Straftanz als Support sein Programm. Straftanz sollte jedermann bekannt sein, der mindestens einen Abend in einem Dunkel-Club zugegen war, denn die Titel „Straftanz“ und „Tanzt kaputt, was euch kaputt macht“ sind von keiner Setlist eines DJs, dessen Ziel die prall gefüllte Tanzfläche ist, wegzudenken. Mich hingegen haben besagte Gassenhauer immer eher zum Verlassen der Räumlichkeiten bewegt, da mir diese austauschbare Musik mit äußerst anspruchslosen Lyrics einfach zu flach war und auch ist. Demzufolge hatte ich schon vor dem Konzert meine Zweifel, ob und wie diese Combo ins Vorprogramm von VNV Nation passen soll.

Vorurteilsbehaftet musste ich nun über die ersten 2-3 Lieder feststellen, dass der Frontmann sogar richtig singen kann und war überrascht über die Qualität des Beginns. Die „Begeisterung“ war dann aber leider nicht von langer Dauer, denn mit der Zeit war das Ganze sehr eintönig und unspektakulär, speziell die besagten Attacken auf das Nervenkostüm in Form der genannten „Klassiker“. Dennoch haben es Straftanz geschafft dem Publikum einige Arme nach oben und auch Beifall zu entlocken. Das Aufwärmen hatte somit schon halbwegs funktioniert.

Ab diesem Zeitpunkt aber wäre ein Aufwärmen kaum nötig gewesen, denn schon vor VNV Nation nahmen die Temperaturen und die Luftqualität in der Halle, welche kurz vor Konzertbeginn ausverkauft wurde, unangenehme Dimensionen an. Mit diesem Umstand hatten wir schon vorher gerechnet, da die Reithalle speziell bei VNV Nation immer an und über seine Grenze hinaus gerät. Schon jetzt war die Halle für mein Empfinden völlig überfüllt und das Barpersonal überfordert. Warum zum Beispiel an der kleinen Bar vier Personen agieren, an der großen Bar dagegen nur zwei und sich somit 4-5 Menschenreihen rings um die Bar bilden müssen, ist mir bis heute ein Rätsel. Eine Erfrischung war somit vor dem Konzert nicht mehr möglich, denn plötzlich enterten Ronan und Mark mit Unterstützung zweier Keyboarder (unter anderem Thomas Lesczenski von [:SITD:]) die Bühne und konnten das Publikum nach dem Intro „On-Air“ mit „Chrome“ beben lassen. Das aber eben nur so gut es ging…

Die Stimmung war von Anfang an wie gewohnt ausgelassen und laut. Ronan interagierte über die gesamte Länge viel mit dem Publikum und machte seine Späße, wie man es von ihm erwartet. Die Halle ging immer mit (sofern ich es beurteilen kann), die Arme waren in allen Teilen der Halle des Öfteren oben und man sang ausgelassen mit. Auch das so gut es eben ging…


Auch als VNV Nation schon die ersten 3-4 Lieder hinter sich hatten versuchten noch Gäste in die Halle zu gelangen und es staute sich am Einlass, weil einfach kein Platz mehr in der Halle war. Erst als schon zu Beginn des Konzertes die ersten Besucher die Halle verließen, konnte wieder nachgerückt werden. Die Temperatur und die Luft in der Halle war nach den ersten Liedern von VNV Nation desaströs. Jetzt den Weg zur Bar oder Toilette zu suchen grenzte an Leichtsinn. Deswegen nahmen viele den Umweg über den Ausgang und die draußen aufgestellte Bar, welche aber nur Bier führte. Im Außenbereich versammelten sich immer mehr Gäste, weil es ihnen und auch mir drinnen unerträglich wurde. Der Versuch etwas zu tanzen war selbst im hinteren Bereich nahezu aussichtslos, wenn man Attacken des Voder-, Hinter- oder Nebenmannes vermeiden wollte.

So zog es mich auch nach dem ersten Viertel des Konzertes an die frische Luft. Wie sich später rausstellte ein folgenschwerer Fehler, denn ein Betreten der Halle war danach kaum möglich. Deswegen beobachtete man das Geschehen durch die Eingangstür, um seinem Eintrittsgeld nicht zu sehr nachtrauern zu müssen. Zusätzlich wurde eine weitere Tür als „Fluchtmöglichkeit“ geöffnet.

Die Band selbst lieferte wie immer eine hervorragende Show ab. Die Lichtshow, die Setlist (welche sehr abwechslungsreich und ausgewogen war) und auch die Spiellaune der Band wussten zu überzeugen. Leider blieb für mich und auch andere Teilnehmer der Spaß wegen der beschriebenen Punkte nahezu völlig auf der Strecke. So überfüllt habe ich die Reithalle noch nie erlebt. Auch die Fehlorganisation der Bars und andere „ungünstige Umstände“ trugen ihren Teil zum Frust bei.

Selbstverständlich kann die Band für diese Punkte nichts, aber bei dem Status und den Chartplatzierungen, die die Band mittlerweile erreicht hat, sollte man vielleicht für Dresden seitens des Managements über einen Locationwechsel (z.B. in die Messehalle) nachdenken. Ich für meinen Teil freue mich auf mein nächstes VNV Nation-Konzert, aber definitiv nicht mehr in der Reithalle, dann lieber den Weg nach Leipzig aufnehmen.


Setlist:

  1. Chrome
  2. Space & Time
  3. Sentinel
  4. Testament
  5. Carbon
  6. Epicentre
  7. Tomorrow Never Comes
  8. Resolution
  9. Further
  10. Gratitude
  11. The Farthest Star
  12. Illusion
  13. Standing
  14. Control
  15. Legion
  16. Darkangel
  17. Nemesis
  18. Beloved
  19. Nova
  20. Perpetual

PS: Ein besonderer Dank geht an Florian Richter, der für uns die Fotogalerie zum Konzert ermöglichte.

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