Montag, Dezember 23, 2024
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Scanning the Airwaves: Heiko Maile + Julian Demarre entschlüsseln „Number Stations“

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In den frühen 1960er Jahren begannen Radiosender unbekannter Herkunft, geheimnisvolle Botschaften über die öffentlichen Frequenzen Europas auszustrahlen. Als der Kalte Krieg Berlin und Deutschland in Ost und West teilte, wurden diese Nummernsender Teil des klandestinen Kommunikationsnetzes der Ära, mit Berlin als Brennpunkt für den verdeckten Austausch von Geheiminformationen.

Ausgehend von den Erfahrungen, die Maile und Demarre als Teenager beim Scannen von Radiofrequenzen gemacht haben, greifen sie in „Number Stations“ die Mystik dieser Übertragungen wieder auf, wobei die synthetischen weiblichen Originalstimmen rätselhafte Zahlen- und Buchstabenfolgen vortragen.

Das dazugehörige Musikvideo des preisgekrönten Regisseurs Daniel Lwowski (Grönemeyer, Anne Clark, Mogwai), der zu dieser Zeit ebenfalls in Deutschland aufwuchs, erinnert mit seinem dokumentarischen Ansatz an die Schattenwelt der Spionage im Kalten Krieg. Die Visuals erinnern an deklassiertes Filmmaterial und rufen seltsam widersprüchliche Gefühle hervor, die die düster-melancholische und doch beruhigende Natur des Tracks widerspiegeln.

„Number Stations“ reflektiert über die Vergänglichkeit der Spionagetechnologie einer vergangenen Ära und wie sie sich zu den heutigen ausgeklügelten Überwachungs- und Kommunikationsnetzwerken entwickelt hat, während das globale Gleichgewicht der Macht so prekär bleibt wie eh und je. Weder die Spionage von damals, der Versuch zweier Systeme, sich gegenseitig zu überlisten, noch die kurze Pause danach haben das Gleichgewicht des Terrors in der heutigen Welt wesentlich verändert. Das bringen Maile und Demarre mit „Number Stations““ zum Ausdruck – ein passender Soundtrack für unsere heutige Zeit, wie auch das gesamte Album, dessen Titel die vorherrschende Stimmung perfekt einfängt.

„Neostalgia“, das kürzlich in der NPR-Sendung „New Music Friday“ vorgestellt wurde, wird als „kosmisch, spacig und gelegentlich ambient, aber meist melodisch“ beschrieben. Es zeigt die Fähigkeit des Duos, das Vertraute mit dem Unerwarteten zu verschmelzen, Nostalgie mit zeitgenössischen Klängen und einfallsreichen Melodien zu vermischen und dabei aus verschiedenen elektronischen Stilen zu schöpfen, darunter Wave, Ambient und Krautrock.

„Number Stations“ wird am 14. November von Bureau B veröffentlicht und ist auf allen wichtigen Streaming-Plattformen verfügbar, darunter Spotify, Apple Music und Bandcamp.

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