Ich gebe es zu! Ich hatte aufgrund des Pressetextet ein wenig Angst. Irgendwie klang es so als sollte nun alles anders werden, Project Pitchfork als Sternenforscher …. Vergesst es! Die Wahrheit liegt nicht in blumigen Pressetexten sondern kommt aus den Boxen und da brennt die Dark-Electro Institution erneut ein Feuerwerk ab.
Gleich der Opener „Akkretion“ zeigt auf, wie vielschichtig man Dark Electro gestalten kann. Daran dürften sich gerne, viel mehr junge Bands orientieren. „Good Night Death“ ist dann einer der Songs, der nur von einer Band dieser Erde stammen kann. Sowas von typisch PP und dennoch ein ganz großer! Dieser Song hat Seele und Charakter und eine himmlische Melodie.
Davon ein ganzes Stück entfernt ist Song Numero drei. „Gravity Waves“ ist viel einfach gestrickt, und baut viel mehr auf EBM Strukturen und einet mitreißenden Gesangslinie. Wie schön unterschiedlich die Songs doch sind und dennoch alle klar PP zuzuordnen sind.
„The Collision“ scheint dem Daimonion Album entsprungen zu sein. 16 Jahre später löst dieser Song genau dieses Gefühl aus. Von wegen alles wird neu. Dann wird es hektisch, „And The Sun Was Blue“ hat einen sehr unruhigen Rhythmus ist aber vielleicht der schwächste Song des Albums, obwohl mir hier Peter Spilles Gesang wiederum besonders gut gefällt.
Mit „Crossfire“ wird es fast schon poppig, doch das Ruder reißt man direkt mit dem folgenden „Circulation“ rum. Dieser Song hat schon für Kopfschütteln an einer roten Ampel gesorgt. Ich konnte einfach nicht anders, als das Radio aufzudrehen und wild auf das Lenkrad einzutrommeln. Pitchfork scheint aber nicht jedermanns Sache zu sein. Zumindest mein Nebenmann hatte nur ein leicht debiles Lächeln für mich übrig. Mir egal, der Song reißt mich jedes Mail aufs Neue mit. Das wir gerade schon bei vergleichen mit älteren Alben waren, trifft dies auf „Ascension“ erst recht zu. Allerdings zeitlich noch ein wenig nach hinten versetzt.
Mit „The New Day” steh ich ein wenig auf Kriegsfuß. Der Track vermag mir nicht zu gefallen und klingt eher wie der missglückte Versuch, sich einen sehr modernen Anstrich zu verpassen.
Macht aber nichts, denn der Abschluss mit „Good You Are Distant“ passt wieder.
Wer sich die Bonus Edition zugelegt hat, kommt noch in den Genuss eines weitern Songs. „Tree Of Life“ zeigt Pitchfork von der härteren Seite, mit ordentlich Industrial Anleihen. Sowie ein paar Bonus Remix Versionen, die aber samt und sonders nicht an die Originale heranreichen.
Spanenden ist da vielleicht nur die Interpretation von „We Are Temporary“. Hier wird der Song völlig auf Links gedreht und es kommt etwas völlig Pitchfork a-typisches dabei raus.
Nach all den Jahren, sind die Hamburger immer noch in der Lage großartige Alben zu veröffentlichen. Neu erfunden haben sie sich dabei gottseidank nicht. Das „Akkretion“ nur der Auftakt des Tryptichons darstellt, dürfen wir vielleicht uns schon in bälde erneut davon überzeugen. Bis dahin Trommel ich weiter auf das Lenkrad.
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