Samstag, April 20, 2024
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Daniela Vorndran im Interview

Start1.0 MusikDaniela Vorndran im Interview

2017 eröffnen wir die Interview Sektion mit einem eher ungewöhnlichen Gesprächspartner. Wo sonst eigentlich zumeist nur Musiker zu Wort kommen, haben wir diesmal mit Daniela Vorndran als Gesprächspartner jemanden von der anderen Seite, oder besser jemanden von „hinter der Linse“ zu Wort kommen lassen.
Hallo, wie geht es dir? Auch wenn du omnipräsent bist, wird es sicher noch Leser geben die deinen Namen nicht kennen. Würdest du dich bitte kurz vorstellen?
Mein Name tut nichts zur Sache…. Ok, der steht ja oben. Ich betreibe seit Ende 2004 das Online Magazin Reflections of Darkness (http://www.reflectionsofdarkness.com) und bin außerdem als Konzertfotografin unterwegs… und das seit ca 2003. Nebenbei fotografiere ich für einige Print- und Onlinemagazine, direkt für Bands, Festivals, Veranstalter oder mache auch das ein oder andere Shooting.

Wie bist du überhaupt zur Fotographie gekommen?
Das fing schon recht früh in meiner Kindheit an. Mein Vater hatte auch viel fotografiert und so mit 8 bis 10 Jahren hab ich dann auch einen kleinen Fotoapparat geschenkt bekommen. Seitdem hatte ich das Ding fast immer dabei, wenn ich unterwegs war… im Reitstall, auf Klassenfahrten, bei Familienausflügen. Das Schlüsselerlebnis zur Konzertfotografie war dann 1998. Depeche Mode Konzert in Hannover. Da wollte ich natürlich auch ein paar Erinnerungsfotos machen. Die Ergebnisse waren eine Katastrophe. Ich glaube, man konnte auf einem Bild Martin Gore erahnen, das war es aber dann auch. Das weckte meinen Ehrgeiz. Ich hatte die kleine Filmkamera dann bei vielen Konzerten dabei. 2001 bei der Depeche Mode Tour waren dann auch schon recht passable Ergebnisse dabei. 2003 kaufte ich meine erste kleine Digitalkamera, machte Fotos auf Konzerten. Schickte die Ergebnisse an Bands und Veranstalter. Meine Webseite www.black-cat-net.de hatte ich damals schon und veröffentlichte damals dort auch. Augenscheinlich waren die Bilder gar nicht so übel und es kamen erste Akkreditierungen, direkt für die Webseite. An dieser Stelle ein dickes Danke an Contribe, neuWerk Music und Pluswelt Promotion. 2004 lernte ich dann einige Leute aus Holland kennen, mit denen ich damals mit Reflections of Darkness startete. Von denen ist heute keiner mehr an Bord, für mich war es aber sozusagen der Aufbruch in was Großes…

Wenn man dich auf Festivals sieht, hat es den Anschein dass du von Bühne zu Bühne hetzt aber von den eigentlichen Konzerten nicht viel mitbekommst? Täuscht der Eindruck?
Ach, das kommt ganz auf das Festival an und welche Ziele ich mir da selbst stecke und besonders, was wir redaktionell alles abdecken können. Mein eigener Ehrgeiz veranlasst mich immer dazu, möglichst viele Bands zu fotografieren. Mit der Zeit wird man aber trotzdem gelassener. Und auch wenn es viel Rennerei ist, als Hetze oder Stress bezeichne ich das nicht. Mir macht das extrem viel Spaß. Und da gibt es natürlich auch die Festivals mit nur einer Bühne oder wo sich die Bühnen abwechseln. Da wird das Ganze dann eh entspannter.

Du machst nun seit vielen, vielen Jahren Konzertfotografien. Was motiviert dich dazu?
Erst einmal sind Musik und Fotografie meine großen Leidenschaften. Perfekt, wenn ich die auch noch verbinden kann. Ich mag Konzerte, die Stimmung und Energie, die dort transportiert wird, unglaublich gerne. Und ich liebe es, das Gefühl, die Stimmung der Konzerte einzufangen. Natürlich freut man sich auch über jedes Lob. Das schönste Kompliment ist, wenn Leute sagen, dass sie sich wieder wie auf dem Konzert fühlen, wenn sie die Bilder sehen. Für mich ist ein großartiges Konzertfoto auch nicht unbedingt technisch perfekt, sondern transportiert ein Gefühl.

Ist es Beruf, Berufung oder Hobby?
Es ist mehr als ein Hobby und auf jeden Fall eine Berufung. Meinen Lebensunterhalt verdiene ich anderweitig. Von Konzertfotografie zu leben, ist heute extrem schwer. Da geht es uns nicht anders, als den Musikern. Außerdem möchte ich nicht irgendetwas fotografieren, um genug Geld zum Leben zu verdienen. Ich mache das, was mir Spaß macht. Und das kann ich so ausleben. Natürlich geht sehr viel, nahezu alle, Freizeit für mein „Hobby“ drauf, sei es fürs Fotografieren selbst, Bilder bearbeiten oder Artikel schriebe. Auch die administrative Arbeit am Magazin kostet viel Zeit. Ich möchte es aber auf keinen Fall missen.

Man konnte letzten via Facebook deinen Unmut über die Nichtwertschätzung deiner Arbeit lesen. Wie ist das denn im Allgemeinen?
Sehr durchwachsen. Irgendwie leben wir heute in einer „Geiz ist Geil“ Gesellschaft und das macht auch vor der Arbeit von uns Fotografen nicht halt. Sehr, sehr oft wird einfach davon ausgegangen, dass unsere Arbeit natürlich kostenfrei ist. Immerhin dürfen wir ja schon das Konzert sehen, ohne zu bezahlen. Dabei wird oft vergessen, wieviel Zeit wir investieren in die Fahrt, das Fotografieren, die Nachbearbeitung, was die Fahrt kostet, was unsere Ausrüstung kostet. Um nur einen Teil zu nennen. Dazu kommt, dass wir als Fotografen bei großen Shows oft nur drei Songs haben und danach die Halle verlassen müssen. Außerdem ist da noch der Aspekt der Wertschätzung unserer Arbeit. Was man ins Netz stellt, ist quasi für viele sowieso schon mal frei nutzbar, da muss man froh sein, wenn der Name genannt wird oder man verlinkt wird. Dabei sollte zumindest Fragen und Namen nennen selbstverständlich sein. Zum Glück gibt es aber auch die Bands und Veranstalter etc., die verstanden haben, um was es geht und meine und die Arbeit der anderen Konzertfotografen honorieren. Ich habe ja immer noch so ein bisschen Hoffnung, dass sich Qualität durchsetzt und man für richtig gute Bilder auch gerne mal in den Geldbeutel greift oder seine Wertschätzung anderweitig zum Ausdruck bringt.

Gibt es noch Bands, die du noch nicht fotografieren durftest?
Da gibt es einige. Wir Onliner haben ja oft das Problem, bei den richtig großen Bands keine Chance zu haben. Dort sind ganz oft nur Print oder Tagespresse zugelassen. Beispielsweise wäre da Muse, Red Hot Chili Peppers, Metallica, Madonna um nur einige zu nennen.

Welche CD hast du dir als letztes gekauft und warum?
Generell kaufe ich selbst sehr wenige CDs/Alben, da wir fast alles, was mich interessiert, eh für das Magazin bemustert bekommen. Als letztes habe ich mir die „Everything Is Burning“ von IAMX gekauft. Ich liebe die Band und ich musste das Album unbedingt haben. Außerdem habe ich mir die „Singles Collection“ von Depeche Mode gegönnt. Als Fan war das Pflicht.

Welche Pläne hast du für die nähere Zukunft?
Ich werde natürlich erstmal wieder auf vielen Konzerten und Festivals unterwegs sein. Außerdem steht dieses Jahr wieder eine Depeche Mode Tour an, da sind so einige Konzerte geplant und ich hoffe natürlich, dass ich meine Lieblingsband auf der Tour auch wieder fotografieren kann. Ich werde außerdem Fotos für eine neue Festivalseite beisteuern, da kann ich aber noch nicht mehr verraten. Außerdem hoffe ich, dass sich über kurz oder lang ein Buchprojekt realisieren lässt. Auch hier kann ich noch nicht mehr verraten… 😉

Ich danke dir für deine Zeit und wir warten auf weitere schöne Fotos. Das letzte Wort gehört dir.
Ich freue mich, ganz viele Leute draußen auf den Konzerten und Festivals der Welt zu treffen. Geht weiter raus, geht auf Konzerte, unterstützt die Musiker. Und genießt das Leben.

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