Montag, Dezember 23, 2024
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Acylum – Karzinom

Start1.0 Musik1.4 ReviewsAcylum - Karzinom

Ein Karzinom ist ein Tumor, der vom Drüsengewebe ausgeht. Muss man sein Album so nennen? Nein, sicherlich nicht. Aber man kann, wie man am Beispiel von Acylum aka Pedro Engel sehen kann. Nach dem verunglückten und stellenweise einfach peinlichen Vorgänger „The Enemy“ kann sich das Harsh Electro-Projekt musikalisch mit „Karzinom“ wieder steigern. Tracks wie „Deutsch“ lassen dafür einen sehr faden Beigeschmack zurück.

Die seltsamen Grabenkämpfe und unrühmlichen Abnabelungsprozesse von alten Weggefährten scheinen beendet zu sein. Der Sound bleibt seiner Line nach der Neuausrichtung treu: Industrial, Noise und Dark Electro wechseln sich nach Bedarf ab. Der Sound bleibt also harsch, wobei die Melodie wieder etwas mehr zum tragen kommt. „Shoot em up“, „Sweet Cunt“ oder „Deathzone“ sind krachig und äußerst wuchtig. Dunkel-elektronisch zeigen sich dagegen das starke „Angel“, „Freeze“ und „Flatliners“. Soweit so gut. Doch jetzt muss natürlich wieder ordentlich „provoziert“ werden. Und auch dieses Mal geht das Ganze ordentlich in die Hose. „Deutsch“ nervt durch ein unsägliches Goebbels-Sample. Ok, mag ja vielleicht noch angehen, aber der Text rückt Acylum in ein mehr als seltsames Licht. Hier ein Ausschnitt der Lyrics: „Deutsches Volk und deutsche Lieder. Mit deutschem Stolz produzieren wir die Lieder. Hebt Eure Ärsche hoch und geht jetzt tanzen. Wir zusammen sind das Volk, deutscher Stolz hält zusammen…deutscher Mann und deutsche Frau, hört mit dem Verstecken auf und kommt aus euch raus. Hebt euren Schädel mit stolzem Blick. Wir leben hier und jetzt, Deutsche blicken nicht zurück.“ Aha, alles klar, oder? Dann wäre da noch „King Acylum“ mit Textzeilen wie „Was rieche ich denn da, an einem ach so schönen Tag? Ah darling, it `s my pussy…“ Ok, ich glaub es reicht jetzt. Der Rest der Tracks, inklusive Bonus-Tracks und Bonus-CD liegen mir nicht vor und werden deshalb auch nicht rezensiert.

Acylum: Einst ein richtig hoffnungsvoller Act, jetzt musikalisch zwar nicht so verkehrt, dennoch irgendwo einfach nur prollig und sehr seltsam. „Deutsch“ allein kostet „Karzinom“ mindestens drei Punkte. Der Rest ist gut bis mittelmäßig.

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