Donnerstag, Dezember 26, 2024
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Zynic Interview

Zynic ist ein Ein-Mann-Projekt, das 2008 von dem deutschen Musiker H.P. Siemandel gegründet wurde und steht nun kurz vor der Veröffentlichung des 4ten Albums. Zeit also für ein paar Fragen:

Hallo, wie geht es dir?

Danke der Nachfrage, langsam sehe ich wieder Land. Viel um die Ohren, aber positiver Stress ist ja gesund.

Lass uns doch direkt einsteigen und sprechen wir über dein neues Album. Zwischen Neon Oblivion und „Best before End“ liegen knapp 5 Jahre. Ziemlich lange Zeit, was war los?

Pleiten, Pech & Pannen wäre auch ein guter Titel für das Album gewesen. HD crash durch einen Virus, gesundheitliche Probleme und on top noch die Coronasituation, die gemeinsame Studioarbeit unmöglich gemacht hat. Mit dem Ergebnis bin ich allerdings sehr zufrieden, es ist gefühlt eine zornige Version meiner Debütscheibe geworden, mit einem Schuss Blindsided.

Zynic ist ne Albumband und meine Hörer sind wie ich Anhänger einer vergangenen Ära

Hat sich bei diesem Werk die Herangehensweise geändert?

Ja, bei Neon Oblivion war die Richtung für mich ab dem ersten Song klar, es sollte eher eine Danceplatte werden, man musste mich sogar zur einzigen Ballade überreden. Bei BBE war es anders, ich habe einfach nur der jeweiligen Gefühlslage nachgegeben, ohne Druck, mit langen Pausen zwischen den einzelnen Songs, irgendwann fragte Thomas von Zedsdead-Records ob ich nicht wieder ne Platte machn wollte und wir stellten fest, dass wir in Rohform schon eine haben.

Wie entsteht der „typische“ Zynic Song? Ist erst der Text da, die Melodie oder das Thema?

Zu 90% steht zuerst die Musik, manchmal aber auch eine Catchphrase wie bei Ein Mann sieht rot. Da hatte ich zuerst die Refrainzeile im Kopf und die ungefähre Idee der musikalischen Umsetzung. Ich arbeite sehr viel mit altem Analogequipment, da sind inspirierende happy accidents vorprogrammiert.

Wieviele Songs verschwinden in der „Giftschubalade“ wenn du an einem Album arbeitest?

Keiner, was kein Song wird, landet in nem Bit‘s and Pieces Ordner und wenn ich irgendwo hänge, bediene ich mich da bzw. lass mich von den Loops oder Sequenzen inspirieren.

Wie sehr beschäftigst du dich mit der Reihenfolge der Songs. In Zeiten von Streaming diensten scheint das nicht mehr so wichtig zu sein, oder?

Sehr! Zynic ist ne Albumband und meine Hörer sind wie ich Anhänger einer vergangenen Ära, in der mit Musik noch anders umgegangen wurde. Wir skippen nicht nach 20 Sekunden und blättern gerne in einem Booklet. Ob sich das in der Zukunft noch beibehalten lässt, ist allerdings fraglich.

Gibt es schon Pläne für eine, das Album ergänzende EP?

Als Oldschooler werd ich wieder ein paar extended Versions anfertigen, in welcher Form die released werden, kann ich noch nicht sagen, vielleicht diesmal im Rahmen einer Cover ep statt Remixen. 

2019 hast du deinen ersten Live Auftritt gehabt. Ist da aktuell auch schon was geplant?

Leider nein, hatte wieder gesundheitlich Rückschläge und muss mich in der Richtung somit neu sortieren. Obwohl die Resonanz toll war bin ich mit dem abgelieferten nicht zufrieden und muss da u.a. noch einige technische Probleme lösen. 

Was für Musik hörst du eigentlich privat?

Das ist immer sehr Stimmungsabhängig, viel Death-Metal und Punk als Ausgleich zu nächtelangen Elektronik-Sessions im Studio. Ich hab mich noch nie durch Genregrenzen limitieren lassen, seit meiner Schulzeit sind Metal und elektronischer Pop kein Widerspruch. Aktuell liegen hier die neue Meshuggah, Alligatoah, Teenage Bottlerocket und Nina Simone.

Welche persönlichen Ziele hast du mit Zynic noch?

Mag jetzt furchtbar unambitioniert klingen aber eigentlich keine, da Zynic schon weiter geflogen ist, als ich gedacht  habe. Ich habe jetzt das Privileg mit Menschen zu arbeiten/feiern, die ich zwanzig Jahre als Fan im Plattenschrank hatte, mehr kann man von seinem Therapieprojekt nicht erwarten. Auf meiner persönlichen Bucketlist steht noch ein Treffen mit Vince Clarke, mit Lemmy ist es ja leider nicht mehr möglich.

Womit kann man dich auf die Palme bringen?

All die egoistischen Wohlstandsproblematiker mit Schildern in der Hand fand ich die letzten Jahre schon sehr anstrengend. 

Vielen Dank für deine Zeit, die letzten Worte gehören dir

Dank Dir für die Interviewanfrage und eine megafettes Merci an meine kleine Zynic Army für die Unterstützung. Ohne Euch würde dieses Projekt nicht funktionieren! Zynic loves you!

Zynic @ Web


facebook.com/zynicmusic

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