Donnerstag, November 7, 2024
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:Wumpscut: – Schrekk & Grauss

Start1.0 Musik1.4 Reviews:Wumpscut: - Schrekk & Grauss

Irgendwie kann man jede :Wumpscut:-Rezension mit der gleichen „Alle Jahre wieder“-Floskel beginnen. Warum auch nicht, leicht macht es einem Rudy Ratzinger schließlich, da natürlich auch Anno 2011 das allfrühjährliche :Wumpscut:-Release ins Haus steht.
Nachdem ich von „Siamese“ nicht wirklich überzeugt war, war trotzdem (und ich gebe zu wie bei jedem :W:-Album) die Vorfreude und Spannung auf „Schrekk & Grauss“ groß. Möglicherweise war die „Siamese“-Enttäuschung darin begründet, weil es der Nachfolger des absolut überzeugenden „Fuckit“ war und somit die Messlatte durch Rudy selbst zu hoch gelegt wurde.

Vorab sei gesagt, dass sich die Tendenz mit „Schrekk & Grauss“ weiter nach unten bewegt. Nach dem ersten Durchlauf waren die Gefühle gemischt, aber noch optimistisch, aber von Mal zu Mal wird die Platte langweiliger. Es fehlt einfach der Zünder, den es bei „Fuckit“ noch zuhauf gab. Auch ein erneutes Hören von „Siamese“ ließ mich feststellen, dass hier noch einiges mehr an Pepp und Wucht drin war. „Schrekk & Grauss“ plätschert über die weitesten Strecken nur dahin und ein richtiger Knaller, der mich an die Platte denken lässt, fehlt gänzlich.

Der Anfang mit „Rudolf Wolzek“ ist gar nicht schlecht und macht Lust auf mehr. Sehr düster und mit einer melancholischen Melodie geht der Opener recht gut ins Ohr, ohne aber Begeisterungsstürme erreichen zu können. Der Nachfolgetitel „Schrekk & Grauss“ nervt mich über die Gesamtlänge sogar, da es von einem (in meinen Ohren) sehr unangenehmen „Kreischton“ begleitet wird. „Muselmann“ ist ruhig, aber weitaus angenehmer anzuhören, erinnert an „Evoke“-Zeiten, reicht aber nicht über die Mittelmäßigkeit hinaus. Ich zweifle nur bei „Muselmann“, wie auch bei anderen Titeln des Albums („Wumpelstilz“, „Kikeriki“ oder „Zombibikini“), an den Lyrics bzw. den Songtiteln. Vielleicht ist es auch ein Humor, den ich nicht verstehe, aber etwas seltsam finde ich sie schon. Musikalisch ist „Schrekk & Grauss“ weder von außergewöhnlicher Härte, noch durch besondere Eingängigkeit oder Kreativität geprägt, eher schlichte Mittelmäßigkeit. Auffallend, aber vielleicht der ausschlaggebende Fakt für mein folgendes Fazit, ist, dass ich nach den ersten Durchläufen nicht ansatzweise das Verlangen hatte, die Platte erneut anzuhören.
Wenn man einzelne Titel herausstellen möchte, könnte das zum einen „Patient A.“ sein. Es ist nicht einfach besagtes Stück als Lied zu bezeichnen, vielmehr handelt es sich um eine Krankengeschichte eines Patienten (dessen Name am Ende des Tracks auch aufgelöst wird), vorgetragen in Form von Samples und begleitet von einer düsteren Fläche. Hier passt die Stimmung und eine Atmosphäre wird aufgebaut. Auch der Rausschmeißer „Alles Aus“ ist kein Glanzstück in der Discographie Rudy Ratzingers, ist aber auf „Schrekk & Grauss“ reduziert ein annehmbarer Titel, der ganz gut ins Ohr geht und eine gewisse melancholische Stimmung zu verbreiten vermag.

Zusammenfassend muss ich sagen, dass ich von „Schrekk & Grauss“ enttäuscht bin. Diese Tatsache zuzugeben ist alles andere als leicht für mich, da :Wumpscut: eigentlich eines DER Electroprojekte schlechthin für mich ist. Aber 3 Titel, die etwas über das Mittelmaß hinausgehen, sind einfach zu wenig, um ein Album als „gut“ bezeichnen zu dürfen. Vielleicht sollte Rudy nun doch einmal mit dem alljährlichen Veröffentlichungsrhythmus brechen, nicht auf Druck produzieren und mehr Zeit in den Ideenfindungsprozess investieren. Denn in einem Künstler wie Rudy Ratzinger steckt weitaus mehr Potential und Kreativität als es „Schrekk & Grauss“ dem Hörer bietet.

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