Sehr geehrte Zuhörer, hier ist Welle:Erball mit einer neuen Sendung! Die EP „Unsichtbar“ die es als limitiertes Vinyl in die Händlerregale geschafft hat, kündigt das neue Album „Mumien, Monstren, Mutationen“ an und soll natürlich gleichzeitig die Ende Oktober anrollende Tour nochmal ein wenig ins Gedächtnis rufen.
Welle:Erdball 2019, das ist ein wenig anders als all die Jahre zuvor. Das Frl. Venus aufgrund Ihrer Schwangerschaft zumindest derzeit nicht zur aktuellen Formation gehört ist das eine, das dann aber auch Alf Behnsen „A.L.F.“ aus familiären Gründen, kein ständiges Mitglied mehr ist, zeugt von einem Wandel. Zumindest wollen beide hin und wieder Live mitmischen, man ist also nicht im Streit auseinandergegangen. Somit ist aber Hannes Malecki „Honey“ der letzte, der original Radiocrew, der von Anfang an dabei war.
Soundtechnische Überraschungen bleiben weitgehend aus. Welle:Erball bleibt eine traditionelle Sendung und bedient weiterhin den Minimal Elektro Sound mit poppigen Einschlag.
Das ist eigentlich seit 1990 so und varianten sind rar gesät. So entscheiden meist Kleinigkeiten, über das Ge- und Missfallen.
Der Titelsong bringt alle genannten Element mit und hat dazu einen sehr intelligenten Text. In der “digitalen Welt” ist jeder Mensch nun transparent und durchsichtig – aber für die Mumien, Monstren und Mutationen jetzt erst recht sicht-, fass- und angreifbar! “In der ‘analogen Welt’ waren wir unsichtbar – ich träum´ davon!”. Irgendwie fehlt mir hier aber eine Kleinigkeit, ein Zündendes Element. Unterhaltsam ja, aber da gibt es aus der zahlreichen Discographie der Band besseres.
„Mama, Papa, Zombie“, startet mit einem sehr skurrilen Sample und hat diesen Mitgröhl Refrain. Dazwischen ist aber eher durschnitt. „Mumien im Autokino“, mit weiblichem Gesang, ist dann Schlagerpop mit unterhaltsamer Lyrik und wohlfühl „Mitsing-Refrain“. Geht in Ordnung, aber auch nicht mehr.
Thematisch passt die Coverversion des 1962 von Bobby Pricket gesungenem „Monster Mash“ wie Arsch auf Eimer. Der Song ist eigentlich auch ganz gut umgesetzt, aber das Original geht mir schon gehörig auf die Nerven, da hat es ein Cover natürlich nicht sehr einfach. Hätte darauf verzichten können. Bleibt noch ein Track. Der TAX5Remix des Titelsongs, haut mich nicht wirklich vom Hocker. Kirmestechnobeat und dann irgendwie den Original Gesang passend gesampelt. Leider überflüssig.
Es gab schon bessere EP`s des Radiosenders Welle:Erball, aber vielleicht ist das nur die verpatze Generalprobe und die Premiere in Form des Albums bringt mir wieder ein lächeln aufs Gesicht. Ich träum davon …
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