Das Label Codeline Records ist schon ein wenig eigentümlich. Man tickt dort einfach ein wenig anders als dies bei den Kollegen der Fall ist, vor allem was die vertriebliche Seite angeht. Und dennoch hat man die eine oder andere Band in seinen Reihen, die sich schon einen Namen im Musikzirkus machen konnte.
Teil zwei der LabelCompilation zieren 8 Bands mit teilweise bis zu 4 Tracks. Den Auftakt macht das Projekt Monosex, welches mir bis dahin noch überhaupt nichts sagte. Monosex gibt sich mit einem höchst technoiden Soundgerüst die Ehre. „Sex in limousines“ z.B. ist ein wahres Bassmonster, wenn ich Monosex überhaupt irgendwie mit einer bekannteren Band vergleichen müsste, würde mir spontan Rotersand oder die guten alten Icon Of Coil einfallen. Auch wenn diese Parallelen vielleicht erst auf dem zweiten Blick greift. Jedenfalls gibt es an den 4 Monosex Tacks nichts zu meckern.
Zweiter Act ist die wohl bekannteste der hier vertretenen Formationen „Virtual Victim“ hat sich in der Vergangenheit schon einen Namen gemacht und erst vor kurzem mit dem Album „Lost In Mind“ überzeugt. Da geben sich die hier vorgetragenen 3 Songs aus eben besagtem Album natürlich keinerlei Blöße.
„Channel East“ ist dann eher für diejenigen, die es poppiger mögen. Das aus Brandenburg kommende Synthiepopduo war in den letzten 2 Jahren schon in der Lage, einige Anhänger um sich zu scharen. Persönlich muss ich sagen, dass mir das Anhören der ersten Single damals erst mal reichte und es bis zu diesem Sampler keinen neuen Kontakt mehr gab. Viel hat sich da nur bedingt geändert. Die beiden Remix-Varianten verdienen sich das Prädikat OK. Der Song „Suffering To Me“ geht auch in Ordnung, hat aber das Problem, dass er ein wenig zu beliebig ist um mich wirklich restlos zu überzeugen.
Bleiben noch die Beiträge von Nature Destroyed, Exilanation, Pseudokrupp Project sowie The Dark Unspoken. Jeweils mit nur einem Song vertreten, aber natürlich nicht minder zu beachten. Nature Destroyd`s „Hassliebe“ kommt mit einem starken Old School EBM Einschlag daher, wohingegen Exilanation ihrem Stil treu geblieben sind und „Futurepop“ abliefern. Wobei man das wohl inzwischen wieder so schreiben darf ohne dass es gleich als Beleidigung verstanden wird. Bleibt noch der Dritte im Bunde „Pseudokrupp Project“. Ich weiß nicht ob es am Remix liegt, doch mir fehlt hier eindeutig die Eigenständigkeit. Aber wie gesagt, das kann natürlich auch an der Bearbeitung von „Supreme Court“ liegen. Den Abschluss gibt dann „The Dark Unspoken“ mit einer sehr ungewöhnlichen Nummer, die ich eher so nicht erwartet hätte. Ruhig, ja mit fast schon poppigen Ansätzen kommt zumindest der musikalische Part daher, dazu die rauhe und mit Ecken und Kanten versehene Gesangsstimme. Eine netter Kontrast und ein würdiger Abschluss dieses Samplers.
Abgerundet wird das Ganze dann noch mit zwei Videoclips. Insgesamt eine runde Sache ohne die ganz großen Namen, aber dafür bekommt man „Codeline Artists Vol. 2“ auch für knapp ’nen 10er ins Haus und kann sich an frischen und noch lange nicht totgespielten Bands erfreuen.