Das Duo VAINERZ, bestehend aus Mario Förster und Rico F. Piller ist nun schon seit 2012 im Bereich des Electropop`s unterwegs und konnte mit der ein oder anderen Veröffentlichung schon aufhorchen lassen. Mit dem neuen Album „Tendency“ soll nun natürlich der Kreis der Fan Base erweitert werden.
Der Opener „Reality“ zeigt sehr gut die Marschrichtung. Schmissiger Electropop mit Ohrwurm verdächtigen Refrains. Erinnert in der Art und Weise an Bands wie Depeche Mode, Camouflage und Co., aber welche Synth-Pop Band muss sich nicht diesem Vergleich stellen?
„Inspiration“ fährt in ähnlichem Fahrwasser, hat aber einen etwas aggressiveren Unterton
Gesanglich geht das Album in Ordnung, wenn man eine gewisse Gleichartigkeit jedoch nicht verschweigen sollte. Hier ist ein solider Sänger am Werk, aber kein Stimmkünstler wie z.B. Daniel Graves. Was ich damit sagen möchte: Würde man mir nur die Gesangsspur eines mir unbekannten Songs vorspielen und ich sollte den Sänger bestimmen, hätte ich enorme Schwierigkeiten.
Das VAINERZ auch aus dem Genrekorsett ausbrechen können zeigt Track Nr. 5. „In Your Game“. Hier verlässt das Duo ein wenig die ausgetrampelten Electropop Wege und zeigt Mut zum Experimentieren. Das schlägt sich auch im folgenden „Vienna“ nieder. Tempowechsel, verschiedene Stimmungen und ein sehr schwungvoller Refrain sind die Trademarks dieses Songs.
„Pretend“ zieht vom Tempo her allen anderen Songs davon und „Chaos“ bricht völlig aus dem Genre aus und orientiert sich eher an EBM. Gemächlichen Tempos baut das Duo hier einen interessanten Song zusammen.
Mit dem nächsten Track springt man wieder schnell zurück ins Electropop Genre. „World From Above“ ist beileibe kein schlechter Song, einzig es fehlt so der letzte Kick um daraus ein unvergessliches Erlebnis zu machen.
Vainerz liefern mit „Tendency“ ein solides Electropop-Album ab, das (wenn Sie denn geöffnet wären) sicherlich auch in einigen Tanztempeln zum Einsatz kommen würde. Auf die Länge eines Albums gesehen, sind mir einige Passagen jedoch zu vorhersehbar. Das Sie es können beweist das Duo aber im gleichen Atemzug. Ein wenig mehr Mut die Genregrenzen auszuloten, ein paar mehr Ecken und Kratzer könnten dem Sound nicht schaden.