Die Goth Rock / Dark Wave-Formation Unplaces sind nun beileibe keine Newcomer oder gar unbeschriebene Blätter mehr. Unter dem Namen NRT war das Trio schon des Öfteren umtriebig: Mit „Time“ von 2014 und „Ambition“ von 2015 stehen schon zwei Veröffentlichungen zu Buche. Notwendig wurde der Namenswechsel, der vor ein paar Monaten erst vollzogen wurde, im Übrigen durch die immer stärker werdende Online-Konkurrenz mit einem gleichnamigen Fernsehsender. Als eine kleine Band kann man da ja nur verlieren. Sei`s drum!
Mit „Changes“ erscheint nun das neue Album. Und ohne große Worte zu verlieren: Unplaces macht klar dort weiter, wo NRT aufgehört hat. Wave, Post Punk und Goth Rock mit Pop-Einschlag, so lautet das grundlegende Rezept der Band, die sich geschickt mit starken Melodien und einem charismatischen Gesang in die Gehörgänge spielt. Mal sehr elektronisch und mal eher gitarren-lastig intonieren die drei Musiker ihr gesellschaftskritisches lyrisches Konzept. Immer wieder werden dabei sogar Erinnerungen an IAMX oder Ashbury Heights wach, wobei Unplaces etwas kühler, ruhiger und sphärischer zu Werke gehen.
Besondere Highlights sind das fast schon metallische „Utopian Dream“, das stark elektronische „Changes“, die melancholische Hymne „Reset“ und das Talk Talk-Cover „Such A Shame“. Insgesamt bietet „Changes“ viel gute Musik in der Bandbreite Gitarrenmusik meets Elektro. Dass es ab und an etwas zu ruhig und manchmal sogar leicht monoton (z.B. „The Left Behind“, „Lost In Space“) wird, soll der Sache keinen großen Abbruch tun.