Knapp 5 Jahre hat es gedauert, bis Johan van Roy mit seinem Electroindustrial Projekt Suicide Commando ein neues Album auf die Fans losgelassen hat. Wobei so viel neues ist gar nicht dabei, aber dazu später mehr.
Suicide Commando, dieser Name geistert eine gefühlte Ewigkeit durch die Playlisten der DJ`s und ist ein gern gesehener Gast aus sämtlichen Bühnen dieser Erde. Damit verbunden ist auch eine gewisse Erwartungshaltung der geneigten Hörerschaft. Wo Suicide Commando drauf steht, sollte dann bitte auch Suicide Commando drin sein.
Der Opener „Kill All Humanity“, startet mit sehr dunkel gefärbten Synths und dem den charakteristischen verzerrten Vocals, die wir schon seit Jahren kennen.
Track zwei, Überraschung, den kennen wir doch schon etwas länger. „I’d Die For You (v2.0)“, ein Update des 2018er Songs, der damals auf der „Death Will Find You“ erschienen ist. Das macht den Song nicht unbedingt schlecht, verwundert aber ein wenig. Die Neue Version macht aber auf jeden Fall Spaß.
Der Titelsong „Goddestruktor“ erinnert mich doch sehr an Front 242, was dem Song und dem ganzen Album aber sehr gut zu Gesicht steht.
„Jesus Freak“ wiederum ist dann SC Pur! Druckvolle Bass Lines und wuchtige Drums, treffen auf eine gewisse Einfachheit (klingt zumindest so). Genau so muss das klingen. Von der Sorte gibt es gleich noch ein paar mehr Tracks zu hören.
„Destroyer Of Worlds“, bei dem Titel wäre alles als eine EBM/Industrial Soundbombe eine Mogelpackung. „Bang Bang Bang“, bereits als Single bekannt geht in eine ähnliche Richtung.
Es geht aber auch anders. „Land Of Roses“, ist jetzt nicht unbedingt der Song, den man von Suicide Commando erwarten würde. Eine sehr entspannte Synthpop Nummer, mit weiblichen Gastgesang. Ein wenig fühlt man sich an Blutengel erinnert. Von allen vergleichen losgelöst eine in sich stimmige Nummer, die ihren ganz eigenen Zauber versprüht. Zu dem kurzen „Sin“ fällt mir auch ein unerwarteter Vergleich ein. Das klingt fast wie eine 80er Depeche Mode Instrumental Nummer, in neuzeitlichem Gewand.
Den Abschluss bildet das vor zwei Jahren schon als Single veröffentlichte „Bunkerb!tch“ in einer zensierten Fassung. Hindert den Song aber nicht daran vor allem zum Schluss völlig ekstatisch zu explodieren und nichts an seiner Kraft und Dynamik verloren zu haben.
Was macht man nun mit so einem Album. Innovatives und spektakuläres neues findet man wenig. Auch das es sich hier, wie vom Label angekündigt, um das härteste SC Album aller Zeiten handelt, kann ich nicht wirklich bestätigen. 3 von 11 Songs sind Re-Releases, bereits bekannter Songs. Ist das Album unterhaltsam? Auf jeden Fall! Insofern stimmt vermutlich wieder, was ich eingangs schon erwähnte: Wo Suicide Commando draufsteht, sollte dann bitte auch Suicide Commando drin sein. Diesen Aspekt erfüllt Johan van Roy auch mit seinem Album „Goddestruktor vollkommen. Jeder Song ist auf den Punkt und zeigt das Johan sein Handwerk immer noch beherrscht. Sollen doch die jungen Bands sich um die Weiterentwicklung kümmern. Irgendwie wäre ein vertracktes, hoch komplexes, innovatives SC Album auch komisch gewesen. Es verhält sich wie mit einem Lieblingsgericht. Immer wieder lecker, auch wenn es immer wieder Omas Rezept ist.
Suicide Commando @ Web
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