Der Synthiepop Dreier aus dem Ruhrgebiet, steht kurz vor der Veröffentlichung des zweiten Albums. Grund genug um mit Sänger Casi ein paar Worte zu wechseln.
Hallo Casi, wie geht es dir?
Danke Markus. Mir geht es blendend. Wir haben zurzeit alle Hände voll zu tun. Das nennt man dann wohl Eustress…Das INFEST in Bradford steht an. Dann die Vorbereitung zu unserer Tour ab September, mit der Releaseparty zum Auftakt der Tour am 17.09 in Bochum und mit dem Akustik-Konzert am 03.12. als krönender Abschluss, in der Dechenhöhle in Iserlohn. Hierzu kann ich mit Stolz verkünden, dass das Höhlenkonzert bereits ausverkauft ist.
Zunächst mal eine direkte Frage. Wie kommt es zu diesem Bandnamen?
Der Name „Royce“ war für mich ein wohlklingender Name. Er ist klar und klingt hochwertig in meinen Ohren. Das passte zu unserer Musik. Das zweite „R“ kam dazu, als ich für 1 Jahr im Kosovo gearbeitet habe. Ich fand es sehr interessant, dass dort manche Familiennamen mit einem Doppel-R geschrieben werden. So wurde aus Royce RROYCE.
Ihr seid ohne Plattenvertrag und kümmert euch um alles selber. Ist das eine bewusste Entscheidung?
Sagen wir: Es ist eine temporäre Zwangsläufigkeit. Wir haben im Vorfeld mit einigen Labels Kontakt gehabt. Dabei haben wir festgestellt, dass wir mit einigen Vorstellungen und Sichtweisen nicht so richtig einverstanden waren. Uns ist bewusst, dass diese Entscheidung mit viel Arbeit und Aufwand verbunden ist. Wir bleiben aber natürlich offen für zukünftige Kontakte, die uns „nach vorne“ bringen können und wollen.
Musikalisch haben es euch ja die 80er Jahre angetan. Welche Bands würdest du als Inspirationsquellen gelten lassen?
„Inspiration“ bekomme ich in der Regel aus Situationen, Erfahrungen und Erlebnissen im Alltag. Mir ist bewusst, dass der Musikstil von RROYCE mit anderen Bands „nach Außen“ verglichen werden muss, da ja der geneigte Zuhörer wissen muss, was ihn erwartet.
Wir drei sind zum Glück unterschiedlich musikalisch „sozialisiert“ worden. Es ist ein großes Geschenk, da wir uns aus einer weiten „Range“ heraus gegenseitig befruchten.
Ich persönlich will natürlich nicht verhehlen, dass mich die Musik von Depeche Mode, The Cure und The Mission musikalisch dahin gebracht haben wo ich heute stehe. „My personal Jesus“ ist und bleibt jedoch Steven Patrick Morrissey. Als ich als 15jähriger zu ersten Mal einen Song von The Smiths gehört habe, war es um mich geschehen.
Euer zweites Album, steht ja in den Startlöchern. Was kannst du uns darüber schon verraten?
…dass wir sehr, sehr stolz auf „KAROSHI“ sind! Wir scharren mit den Hufen und freuen uns auf den 17.09., also der Tag der Veröffentlichung und der Releaseparty in Bochum. Wir hatten das große Glück, dass kein Geringerer als Dirk Riegner unser Album produziert hat.
Unser Debut-Album „Dreams & Doubts & Fears“ kam da draußen sehr gut an. Ich bin mir sicher, dass wir jetzt noch eine Schüppe draufgelegt haben.
Durch unsere Musik ein individuelles Glücksgefühl zu verursachen…DAS ist Erfolg.
Was treibt dich/euch an Musik zu machen?
Jeder, der Musik macht, fühlt es womöglich ähnlich: Etwas, was tief in dir drinnen steckt und „raus“ will. Es ist eine Möglichkeit u.a. einschneidende Erlebnisse zu verarbeiten. Ich kann mit meinen Texten Sachen „sagen“, die ich so verpacke, dass womöglich der Lesende etwas völlig Anderes darin sieht, als ich es eigentlich gemeint habe. DAS finde ich superspannend.
Was ist Musik aus deiner Sicht heute noch Wert, in Zeiten von „Geiz ist geil und kostenlos noch geiler“?
Ich denke, Du sprichst auf diverse Musikstreaming-Dienste an…Es ist halt so gekommen, wie es ist. Diese Mentalität hat sich mittels der modernen Medien zwangsläufig entwickelt. Womöglich ist das auch ein Phänomen, welches sich negativ auf den „Live“-Sektor auswirkt. Es hat nur noch ein harter Kern Lust auf Konzerte zu gehen, die von relativ unbekannten Bands gespielt werden. Früher war es halt eine normale Möglichkeit der Freizeitgestaltung. Ich muss immer wieder Schmunzeln, wenn man heutzutage mal ins Publikum schaut. Da reisen manche Leute hunderte von Kilometern, um dann ständig aufs Handydisplay zu starren, damit auch ja die Lieblingsband fehlerlos abgefilmt wird, anstatt das tolle Konzert mit allen Sinnen zu genießen …verrückt!
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Was ist für dich „Erfolg“?
Wenn man Bestätigung seiner kreativen Ausflüsse erfährt. Das geschieht natürlich durch erscheinende und feiernde Besucher bei Konzerten. Aber auch durch persönliche Gespräche nach dem Konzert oder Nachrichten, die man bekommt. Wenn Leute mitteilen, was manche Songs auslösen und wir durch unsere Musik ein individuelles Glücksgefühl verursachen…DAS ist Erfolg.
Wenn ich das richtig sehe wart ihr auf dem diesjährigem Amphi Festival als Besucher. Wäre es ein Ziel für euch, statt vor, auf der Bühne zu stehen und was würde euch das bedeuten?
Kay und Al waren auf dem Amphi, ja. Ich war „leider“ im Urlaub. Ich denke, fast jeder Künstler aus der Szene strebt danach, auf den großen Festivals zu spielen. RROYCE würde sehr gerne dort spielen. Wir wissen, was wir „live“ können und jeder Gig gibt uns dieses Selbstbewusstsein. Wir haben unsere Erfahrung schon auf dem WGT und auf dem Blackfied sammeln dürfen. Es war schlichtweg „geil“.
Wir wünschen uns sehr, dass wir irgendwann hinter „Amphi“ und dem „Mera Luna“ einen virtuellen grünen Haken machen können. „Aus Gründen“ ist das aber nicht so einfach.
Ihr konntet euch ja schon eine gewisse Fanbase erspielen und nutzt die Kommunikation über die Sozialen Netzwerke sehr aktiv. Hattet ihr auch schon mit den nicht so glanzvollen Seiten des Social Networks zu tun? (Stichwort: Shitstorm).
„Shitstorm“ möchte ich jetzt nicht sagen. Wenn man sich in der „Öffentlichkeit“ präsentiert, muss Dir bewusst sein, dass man auch mal nicht so schöne Sachen lesen muss. Zum Glück sind die meisten nett zu uns 😉
Wenn du morgen einen bekannten Politiker treffen könntest, wer wäre das und über was würdest du dich unterhalten wollen?
RROYCE ist eigentlich eine „unpolitische“ Band. Auf dem kommenden Album jedoch ist ein Song, der sich mit dem Thema Homophobie beschäftigt und Stellung bezieht, gegen jegliche Art von Xenophobie. Es gibt aktuell in unserem Lande Vertreter von Parteien, die sicherlich einen Schlag in den Nacken verdient hätten, weil sie Grund dafür sind, dass mich dieses Thema so beschäftigt.
Vielen Dank für deine Zeit. Das letzte Wort gehört dir!
Markus, ich danke Dir für das Interview. Ich würde mich freuen, wenn der ein oder andere Leser neugierig auf RROYCE geworden ist und einfach mal bei uns vorbeischaut. Sei es auf Konzerten, oder im Internet. Habt Spaß und lebt euer Leben! Stay charmin´
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