Rotoskop, ein Name, der in der elektronischen Musikszene zwar nicht jedem geläufig ist, aber das könnte sich mit diesem Album nachhaltig ändern.
Hinter Rotoskop steht Klaus Gratzel und ist unter diesem Namen bereits seit Anfang der 2000er aktiv.
Richtig fahrt hat das musikalische Werk aber erst 2023 aufgenommen, seitdem sprudelt es aber geradezu aus dem Künstler hinaus an das Licht der Öffentlichkeit. Mehrere Singles, Alben und unzählige Remixe sind seitdem veröffentlicht worden. Das aktuelle Werk „Passive/Agressive“ ist nun der vorläufige Höhepunkt des musikalischen Schaffens.
Generelle Schwierigkeiten macht aber schon die Klassifizierung des Genres: Man hört Elemente aus Wave, Gothic und Electronica aber ebenso Blues, Pop und Rock. Festlegen will sich der Künstler hier offensichtlich nicht und nimmt sich aus dem jeweiligen Genre das, was zu dem jeweiligen Song passt, und pfeift auf Genrekonventionen. Dazu passend bedient sich Klaus Gratzel auch einer ganz eigenen Auffassung von Songwriting. Klassische Intro, Strope, Refrain sind nicht unbedingt immer zu finden. Das macht das Album aber umso Abwechslungsreicher und sorgt viel langen und wiederholten Höhr-Spaß.
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Weitere InformationenDer Opener „Faith“ ist ein braucht knapp 20 Sekunden Anlauf, dreht dann aber unvermittelt auf. Ein Electrorocker par Excellence. „Body Spirit Soul“ hat unter der rockigen Oberfläche, einen Hauch von EBM Beats und vor allem einen klasse Refrain.
„Won`t Get Me Out“ groovt verdammt stark aus den Boxen. Wohingegen „Eternity“ wohl als Ballade durchgeht, durch den Einsatz von Backgroundsängerinnen und der gesamten Stimmung des Songs, fühle ich mich an die SOFAD Tour von Depeche Mode erinnert. Auch wenn der Song an sich nichts damit zu tun hat, bekomme ich diese Assoziation nicht mehr aus dem Kopf, wenn „Eternity“ erklingt.
„Old White Men“ ist der vielleicht elektronischste Song auf dem Album, kommt ohne Rockappeal aus und funktioniert trotzdem sehr gut. Zeigt einfach das Klaus auf vielen Genres spielen kann und die Songs dennoch funktionieren.
„Passiv Aggressive“ von Rotoskop ist ein Album für aufmerksame Hörer*innen, für Menschen, die sich gern auf Klangexperimente einlassen und in Musik mehr suchen als nur Unterhaltung.
Wer Musik liebt, die zwischen den Zeilen erzählt und sich von Erwartungshaltungen löst, wird in „Passiv Aggressive“ eine akustische Schatztruhe entdecken. Es ist kein Album, das sich sofort erschließt, sondern eines, das wächst und mit jeder neuen Begegnung andere Facetten offenbart und jedes mal wenn ich das Album höre, gefällt mir ein anderer Song am besten.
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