Mit „Don’t Become the Thing You Hated“ melden sich die deutschen Visionäre der elektronischen Musik Rotersand mit einem Album zurück, das sowohl eine Kulturkritik als auch ein musikalisches Statement ist.
In einer Welt, die zunehmend von Spaltung, Entfremdung und Existenzangst geprägt ist, wirft die Band einen scharfen Blick auf den psychologischen Tribut unserer Zeit – und spricht eine Warnung aus. Die Botschaft ist klar: im Kampf gegen das, was wir ablehnen, riskieren wir, es selbst zu werden.
Musikalisch ist das Album eine Meisterklasse der Synthese – es verbindet klangliche Raffinesse mit emotionaler Wucht. Rotersand navigieren nahtlos zwischen kompliziertem Sounddesign und straff konstruierten rhythmischen Gerüsten, die sie mit melodischen Hooks überlagern, die ebenso intellektuell ansprechend wie tanzbar sind. Die Klanglandschaft des Albums ist düster und doch hoffnungsvoll und erkundet ein dynamisches Spektrum an Stilen – von treibendem Elektro mit chirurgisch knackigen Beats und grüblerischen Industrial-Texturen bis hin zu hymnischen, fast traumhaften Zwischenspielen.
Jeder Track entpuppt sich als eine akribisch ausgearbeitete Einheit, die den Hörer immer wieder überrascht, ohne sich jemals von seinem emotionalen Kern zu entfernen.
Textlich befasst sich die Band mit Themen wie Desillusionierung, Wut und dem schmalen Grat zwischen Widerstand und Komplizenschaft. Der Titel selbst fungiert als These und konfrontiert den Hörer mit einem zentralen Dilemma unserer Zeit: Wie können wir uns der Ungerechtigkeit entgegenstellen, ohne ihre Methoden oder Denkweise zu übernehmen?
Rotersand bieten keine einfachen Antworten, sondern ermutigen stattdessen zu einer Art innerer Wachsamkeit – einer bewussten Ablehnung eben jener Kräfte, die Empathie, Nuancen und individuelle Integrität zu untergraben drohen.
Was dieses Album auszeichnet, ist seine seltene Fähigkeit, auf mehreren Ebenen zu funktionieren. Es ist eine fesselnde Club-Platte, ja – aber auch ein philosophischer Kommentar zum Zustand der Welt und der Psyche. Rotersand haben ein Werk geschaffen, das den Hörer herausfordert, nicht nur zu hören, sondern auch tiefer zu denken und zu fühlen. Mit „Don’t Become the Thing You Hated“ bekräftigen sie ihre Position als einer der nachdenklichsten und zukunftsweisendsten Acts des Genres.
Rotersand @ Web
www.rotersand.net
twitter.com/k_rotersand
facebook.com/rotersand
Rotersand Live
Follow Rotersand @ Black Generation
Um diese Funktion nutzen zu können, benötigst du einen Black Generation Account