Das siebte Album im 18ten Jahr des Bestehens der Band Rotersand hört auf den Titel „How Do You Feel Today“. Was hat die Band in den 18 Jahren nicht alles erreicht? Spätestens das zweite Album „Welcome To Goodbye“ sorgte für internationale Beachtung und Rotersand ließen viele weitere Alben folgen und waren auch live ständig präsent. Somit hat sich die Formation einen gewissen Stellenwert erarbeitet und damit natürlich auch die Erwartungshaltung an ein neues Album gehoben.
„Who Are We Now?“ beginnt verhalten orchestral und entwickelt sich nach ca. anderthalb Minuten zu einem Tanzflächenfüller. Ein gelungener Opener. Folgt der bereits bekannte Single Song „You Know Nothing“, der nichts an Wucht verloren hat. Der Song klingt auch heute noch zunächst simple und banal, kommt aber dann groß raus und bringt auch heute noch die Boxen zum Wackeln.
„Silence“ ist das völlige Gegenteil zu „You Know Nothing“. Großartiges Songwriting, trifft auf ausgefuchste Produktion. Der Song könnte auch von einer Synth-Pop Größer der 80er Jahre stammen, klingt aber keinesfalls angestaubt.
„Blind Vision“ ist ein Coversong der Band Blancmange. Das hört man dem Track aber nur bedingt an, da er sehr viel Rotersand DNA versprüht, das 80er Jahre Feeling inklusive.
„Whatever“ wurde nicht umsonst vorab unter die DJ`s gebracht und konnte ja auch erfolgreich die DAC stürmen. Das gilt übrigens auch für die Songs „Silence“ und „Hot Ashes“. „Whatever“ ist purer FuturePop mit hohem Hitpotenzial.
„Elements“ nimmt das Tempo aus dem Spiel. Langsamere Stücke gehören seit Anbeginn zu Rotersand, wo manch andere Band sich aber in Belanglosigkeit verliert gelingt es hier einen Song zu schaffen der auch noch nach Tagen im Kopf ist und die „Reife“ der Band zeigt.
In der Tempolage bleibt das Album aber nur kurz. „When You Go“ zieht gleich mächtig an. Techno und House Elemente gesellen sich zu den „typischen“ Zutaten eines Rotersand Songs. Das weitgehend instrumental gehaltene Stück durchläuft dabei die Phasen sphärischer Ruhe zu ausufernden Dance Beats und zurück.
Dann setzt das Duo dem Album mit „Hot Ashes“ die Krone auf. Ein FuturePop Stampfer dem man sich wirklich nur sehr schwer entziehen kann. Was für eine Monsterbassline! Zum Mitsingen muss man auch hier nicht viel Text lernen. „Dancing on the hearts of fascists, dancing on hot ashes” mehr gibt es nicht und dennoch ist das Teil ein Megahit.
„X“ beginnt Sountrack like und geht nach knapp einer Minute in einen reduzierten Rhythmus über und baut darauf immer weiter auf. „X“ dient hierbei als Abkürzung für Extrem. Ich habe ein wenig gebraucht, um mit dem Stück warm zu werden.
„Heart Of Love“ erinnert tatsächlich vom Gesang mal abgesehen an Depeche Mode und scheut sich auch nicht ein paar Post Punk Elemente mit aufzunehmen.
Der Gesang kommt leicht verzerrt daher. Der Song an sich bildet ein beschwingtes Ende eins Albums, für welches man die Empfehlung geben kann, es gleich nochmal zu hören. Es wächst immer weiter und offenbart nach und nach weitere Feinheiten.
Insgesamt schön zu sehen das eine Band auch nach so langer Zeit abwechslungsreiche und unterhaltsame Alben abliefern kann, ohne sich dabei selbst und den ureigenen Stil zu vergessen.
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