Radioaktivists? Nie gehört, das müssen Newcomer sein! Wer so denkt hat zwar ein wenig Recht, denn bis auf einen Samplerbeitrag vor 6 Jahren war bislang wenig von dieser Formation zu hören, aber wenn man sich mal anschaut wer dahinter steckt kann von Newcomer eigentlich keine Rede mehr sein. Frank Spinath (Seabound, Edge Of Dawn, Lionhearts), Krischan Wesenberg (Rotersand, Future Lied To Us), Daniel Myer (Haujobb, Architect, Liebknecht) und als zweiter Sänger Sascha Lange bilden zusammen die Radioaktivists.
Bei der Besetzung hat man natürlich so einige Erwartungen und Newcomerbonus oder ähnliches fällt einfach mal aus.
Das Intro mit dem passenden Titel „Radioactive“ lässt die Maschinen vorglühen, bevor der Song „Raiders“ gleich mal zeigt auf was sich der Hörer eingelassen hat. Ein düsterer Elektrosong mit knallenden Beats, melodischem Gesang und einer sehr dichten Atmosphäre. Eigentlich alles zutaten die man so schon mal gehört hat, aber nur weil schon alle mal Spaghetti Bolognese gekocht haben, schmeckt es ja doch wieder bei jedem Anders. Und das hier „schmeckt/klingt“ nach Mehr. Zuschlag bitte! „Skin And Bones“ nimmt das Tempo ordentlich raus, wirkt aber dafür um einiges bedrohlicher. „Reach Out“ lässt die Beine zappeln. Der Song ist einfach wie für den Dancefloor gemacht, hat darunterliegend aber auch einen melancholischen Touch.
„Lovers“ fängt ein wenig merkwürdig an, zieht dann aber nach und nach alle Futurepop Register und endet als großartiges Instrumentale Klanggewalt. „Sense Of Destruction“ wäre auch noch zu erwähnen, da der Track eine eher rockige Grundstimmung hat und damit das Klangspektrum des Albums noch einmal breiter aufstellt. Ein wenig fühlt man sich hier an Depeche Mode erinnert
Bei der Besetzung waren die Erwartungen ein wenig höher als normal und Radioaktivist enttäuschen nicht. „Radioakt One“ ist ein vielschichtiges, spannendes Album geworden das vor allem eine hohe Halbwertszeit garantiert.