Erste Bekanntschaft mit Painbastard schloß ich durch den 2. Accession-Sampler und irgendwie war das so gar nichts für meine Ohren.
Ein Live-Auftritt, der mich wegen unerträglichem Blitzlichtgewitter und genauso unerträglichem Krach nach wenigen Minuten dazu zwang, den Saal zu verlassen, bestärkte mich darin.
Obwohl – manchmal braucht der Mensch halt auch ein bißchen Krach. 😉
Folglich habe ich mir ganz mutig das neue Album zugelegt und so schlimm, wie ich befürchtet hatte, ist es gar nicht.
Schon der Opener überraschte mich positiv – alles andere als monotones Gewummere, also kein Grund, sich Sorgen zu machen.
Auch das anschließende „When the rats desert the sinking ship“ dürfte dafür sorgen, dass die Tanzflächen nicht verlassen werden. „Sternentanz“ sagte mir beim ersten Hören nicht so zu, also gleich mal zum Feindflug-Remix geskippt, der mir auf Anhieb besser gefiel.
„Poison for your soul“ macht seinem Namen alle Ehre, damit konnte ich mich nicht sofort anfreunden. Für die härtere Fraktion wären dann „Lebe Deinen Traum“, „Kinky species“ oder „Self (De)Termination“ das richtige.
Zu letzteren beiden Tracks eine kurze Anmerkung:
sie sind in der Tracklist des Booklets vertauscht (wie man auf der MySpace-Seite lesen kann) – also nicht wundern.
Danach wird es mit „The way“ wieder etwas ruhiger, aber ausruhen ist nicht – „Tear apart“ reißt auch Tanzmuffel vom Stuhl, während „Mother“ (zumindest mich) eher zum Weglaufen animiert.
Aber allzu weit kommt man nicht, denn mit „Torn“, was in gewissen Kreisen innerhalb kürzester Zeit zum absoluten Hit wurde, kommt ein Stück, was ich Painbastard nie im Leben zugetraut hätte – ein ruhiges, melodiöses und gefühlvolles Stück – äußerst beeindruckend, was nicht zuletzt an der unverwechselbaren Stimme von Diorama-Frontmann Torben Wendt liegt.
Wem das allerdings zu ruhig sein sollte, der wird mit „The time is ripe!“ auf jeden Fall wieder wach und auch der eigentliche Ausklang „No need to worry?“ ist sehr tanzbar und nicht weniger interessant als der Opener.
Ein bißchen anstrengend bis fast unmöglich durch die meist verzerrte Stimme ist zwar das Verstehen der Texte, aber die kann und sollte (!) man im Booklet nachlesen.
Ganz am Ende sind wir aber noch nicht – es folgt der bereits erwähnte Feindflug-Mix von „Sternentanz“ und als Abschluß hat sich Christer H. „Poison for your soul“ vorgenommen und eine Version geschaffen, die dem Original nicht sehr ähnlich ist. Ich könnte jetzt nicht sagen ob besser oder schlechter – einfach anders eben, so anders, dass man sich freut, wenn dank Endlosschleife gleich danach wieder „No need to worry“ folgt…