Allen B. Konstanz steht ja eigentlich für musikalische Outputs im Metal-Bereich. So hat das Multitalent und Vollblutmusiker mit seinen Bands The Vision Bleak und Ewigheim schon einen durchaus beachtlichen Bekanntheitsgrad erreicht. Und das vollkommen zurecht! Es ist allgemein bekannt, dass er musikalisch recht breit gefächert und für das eine oder andere Experiment durchaus zu haben ist.
Doch sein neues Projekt hatte so wohl kaum einer auf der Rechnung. Unter dem OUL veröffentlicht er nun das Debütalbum „Antipode“. Und das Ganze hat definitiv nichts mit Metal zu tun. Vielmehr wird hier eine Symbiose aus Dark Wave und Synthie Pop geschaffen, bei der die Gitarren-Beteiligung äußerst spartanisch ausfällt. Zusammen mit seiner düsteren, sonoren Stimme, die ab und an sogar Erinnerungen an den seligen Pete Steele erwachen lässt, erschafft er Tracks, die eingängig, mitreißend, melodisch, hymnisch und düster zugleich sind. Depeche Mode lässt grüßen…Dabei muten die Songs fast durchweg eher recht simpel, einfach strukturiert an. Dennoch sind sie keineswegs flach oder gar zu seicht. Vielmehr arbeiten sie sich dort in die Gehörgänge, wo sie nicht so leicht wieder herauskommen.
„The Apocalypse”, „With A Fire”, „Dwell On The Other Side”, „You Are All”, „Antipode” oder „Let It Flow Again” sind absolute Hits, die für ordentlich Furore in den Clubs der Republik sorgen werden. Die Metal-Belegschaft, die mit elektronischen Klängen so gar nichts am Hut hat, wird dabei wohl eher missmutig aus der Wäsche schauen. Allen B. Konstanz zeigt mit OUL sein herausragendes musikalisches Talent, das definitiv nicht auf Metal beschränkt ist. Ok, in Sachen Darkwave und Synthie Pop ist er ein Neuling, doch macht er jetzt schon Vieles besser als so mancher anderer arrivierter Act. Einst hatte ein Rezensent die Theorie aufgestellt, dass die besten Electro-Musiker ehemalige Metaller sind. In der Tat eine gewagte These. Die wäre am Beispiel OUL aber durchaus bestätigt.