Fast scheint es so, als wäre die sintflutartige Hellektro-Welle nun doch am abebben. Die Releases und auch die Anzahl der Newcomer werden beständig weniger. Zeit für ein Fazit? Wohl eher nicht, dennoch bleibt zu sagen, dass sich die Spreu vom Weizen immer wieder von neuem trennt. Denn nur mit dem gewissen Etwas, einer ganz speziellen musikalischen Kreativität und Genialität sowie dem Gespür für gute Songs – weitab vom Einheitsbrei – macht Hellektro in letzter Konsequenz auch Spaß. Ein solcher Kandidat ist Nolongerhuman. Vor drei Jahren veröffentlichte das Ein-Mann-Projekt aus den Staaten das beachtenswerte Debüt „Antipathy“. Nun folgt „Depersonalization“, das dem Debüt in nichts nachsteht.
Für das Mastering der neuen Scheibe war im Übrigen kein geringerer als Kolja Trelle von Soman zuständig. Irgendwo klar, dass man das dem Sound schon anhört: druckvoll, harsch-verzerrt, düster, wuchtig und einfach nur klasse! Songs wie „Hell And Back“, „Don’t Pray“ oder „Orthodox“ walzen sich gnadenlos in die Gehörgänge und sind ebenso gnadenlos tanzbar. Alleinstellungskriterium bei Nolongerhuman? Nun, gibt es natürlich nicht wirklich, das Rad wird nicht neu erfunden. Doch die pechschwarze, fast Black Metal-artige Atmosphäre, hat so sicherlich nicht jeder. Bestes Beispiel dafür sind die Mid-Tempo-Nummern „My Eyes Are Open“ und „Abandoment“, die geradezu infernalisch böse anmuten. Hammer!
Wenn die Vielzahl der Veröffentlichungen abnimmt, bleibt mehr Zeit den Fokus auf die einzelnen zu richten. Bei Nolongerhuman lohnt sich der Blick allemal und wird auch belohnt, insofern man dem Sound generell etwas abgewinnen kann.
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