Das Album „Blackest Blue“ von Moonrise ist ein düsteres, schwermütiges, sehr schön gemachtes Werk, das beim hören jedoch einen Trick braucht. Hört man das Album als Ganzes, betrachtet es als solches, läuft man Gefahr sich zu langweilen. Jeder Song, einzeln betrachtet und beurteilt aber, gefällt und überzeugt. Woher das kommt steht in den Sternen.
Der definitiv beste Song der Platte ist „Paula“. Das 07:17 lange Stück verströmt viel Atmosphere, und die Vocals sind definitiv die ausdrucksstärksten auf „Blackest Blue“. Soviel steht fest. Weitere Tipps sind „Embrace“, das sich anfühlt wie Vollmond über der Siera Nevada. Überhaupt verstehen Moonrise sich darauf Stimmung zu erzeugen und diese auch zu halten. Zeitweise deutschsprachige Lyrics bieten einen interessanten Akzent im elektronisch-rockigen-gotischen Klangbild von „Blackest Blue“. Der Titeltrack kommt episch/heroisch daher mit heavy gestimmten Gitarren und wunderhübschen Drums. Schöner ist das Schlagzeug nur noch auf „For her love we cry“.
Zu bemängeln ist, daß die Vocals manchmal zu leblos klingen. Sie vertragen mehr Gefühl, mehr Kraft und Ausdruck. („Paula“ beweist stark, daß Timo Peter dazu in der Lage ist. ) Schade ist es um die recht leisen Chöre in „Crucify“, die mehr Aufmerksamkeit gut tragen würden. Unterm Strich aber ist „Blackest Blue“ von Moonrise gelungen und empfehlenswert, obgleich das eine oder andere Element nachgebessert sein möchte. Prädikat; Traumhaft schwermütig.