Angekündigt durch die überraschende „Phantom Pain“ EP und dem dazu passenden Videoclip, ist der belgische Kult-Elektro-Act Implant in voller Stärke zurück und meldet sich mit „Cognitive Dissonance“ nicht nur mit dem bisher persönlichsten Album zurück, sondern auch mit dem klanglich vielfältigsten und am meisten am Elektro-Pop orientierten.
Neben einem offensichtlich starken Fokus auf die Songproduktion, bei der jedes winzige Detail den Unterschied ausmacht, verkörpert die allgemeine Eingängigkeit dieses Albums seine Essenz und wirkt von Anfang bis Ende wie ein rotes Licht, das uns in ein melodisches Bad aus eingängigen Synthie-Linien, ergreifenden Mitsing-Refrains, tragenden pulsierenden Sequenzen und anderen bösartigen Noise-Loops stürzt.
Vom frontalen Industrial-Dance „The Devil Made Me Do It“ und dem düsteren Elektro-Hit „Censorship Through Noise“ über das üppige und erhabene melancholische Chanson „The Last Record“ bis hin zu beschwingteren Future-Pop-Songs wie „Phantom Pain“, „Run To The Light“ oder dem Techno-Pop „The King And The Rebel“ hat das neue Album ein hohes Suchtpotenzial für alle Elektro-Industrial-Freaks, die offen sind für Synthie-Pop mit Pfiff. Und das wird auch durch den sinnlichen Gesangsbeitrag von Helalyn Flowers Frontfrau Noemi Aurora auf mehreren Songs verstärkt.
Und wie immer bei Implant birgt das Album natürlich auch einige klangliche Überraschungen und experimentellere Momente, die an Techno, Trance und andere Anspielungen auf den sehr charakteristischen Sound der Belgier erinnern (z.B. „The Room“, „Nutshell“).
Neben den recht intimen Texten, löst „Cognitive Dissonance“ auch ein Hinterfragen der Entscheidungen aus, die wir blind treffen, indem wir uns, absichtlich oder unabsichtlich, sozialen, künstlerischen oder anderen politischen Blasen anschließen, in denen wir eingesponnen und gefüttert werden, um unseren künstlich geschaffenen Komfort in vollen Zügen zu genießen, was jedem das Gefühl gibt, eine besondere Schneeflocke im Universum zu sein… Jede Form von Dissonanz innerhalb einer solchen Blase wird als anstößig wahrgenommen und durch Lärm zensiert werden. „Als Künstler muss man danach streben, alle Arten von Unbehagen auszulösen. Das ist die Essenz der Kreativität!“, sagt Len Lemeire. „Es ist eine Form der kognitiven Dissonanz für Implant, ein solch melodisches Elektro-Pop-Album mit Eiern zu veröffentlichen! Es ist eine Form der kognitiven Dissonanz, so unterschiedliche Remixer auf einer einzigen Scheibe zu versammeln. Es ist eine Form der kognitiven Dissonanz für uns, zu hoffen und mit einem Album den Unterschied zu machen“, fügt er mit einem Augenzwinkern hinzu.
Die limitierte Deluxe-Doppel-CD-Digipak-Edition des Albums enthält die „When Prophecy Fails“-Bonus-Disc mit zwei exklusiven Tracks und einer beeindruckenden, Auswahl an Remix-Kollaborationen, deren Liste für sich selbst spricht und „Cognitive Dissonance“ in einer völlig anderen Perspektive zeigt.