Zwei absolute EBM Legenden, hatten in die Turbinenhalle Oberhausen geladen. Zu dem Konzert von dem viele EBM Fans jahrzehntelang geträumt hatten, strömten die Massen, so das der Veranstalter von der kleinen in die große Halle umziehen „musste“. Front 242 und Nitzer Ebb braucht man vermutlich niemandem mehr vorzustellen. Anders vielleicht beim Support Act. Die Show eröffnete das Technoprojekt Liebknecht bestehend aus Daniel Myer (den muss man vermutlich auch niemandem mehr vorstellen) und Rinaldo Bite. Zusammen performt man als Liebknecht und widmet sich klassischen Techno/Industrial Sounds. Schon bei der Performance der beiden Männer hinter ihrem Mischpult war die Halle gut gefüllt und die Darbietung wurde wohlwollend aufgenommen.
Aber natürlich waren die schwarzgekleideten Menschen wegen etwas anderem da und das sollten Sie auch nach einer erfreulich kurzen Umbauphase auch bekommen. „First In/First Out“ machte von Sekunde Eins an klar, was hier heute Abend passieren sollte. Eine Hitparade der EBM Evergreens, Live on Stage! Als kleines Gimmick, erschienen Jean-Luc De Meyer und Richard Jonckheere auf der nur spärlich beleuchteten Bühne mit Stabtaschenlampen. Eigentlich ganz einfach, sah aber dennoch sehr cool aus. Kann man mal machen. Es folgten Non-Stop weitere EBM Highlights, wie Take One, Funkahdafi oder auch Operating Tracks. Die Stimmung in der Halle auf ein ganz anderes Niveau hoben die üblichen, verdächtigen. Allen voran „Headhunter“ und „Welcome To Paradise“, aber auch „Tragedy >For You<“ oder „Agressiva“ wurden erwartungsgemäß abgefeiert.
Fazit: Front 242 sind einfach nicht totzukriegen. Neue Songs sind seit Jahren zwar Mangelware, aber die Zelebrierung des Status Quo, beherrschen die Belgier Perfekt. Die zahlreichen Fans, scheinen das ebenso zu sehen.
Nach einer, erneut kurzen Umbauphase, starteten Nitzer Ebb mit „Control I’m Here“ ihren Versuch die Halle zum kochen zu bringen. Soweit ich das in meinem Umfeld zu beobachten im Stande war, ist das auch total gelungen. Anders als Front 242, die aktuell Live fast schon wieder so wie auf CD klingen, interpretieren Nitzer Ebb ihre Songs sehr technoid. Live hat mich das überhaupt nicht gestört, da die Energie nicht abhandengekommen war, allerdings mag ich mir die zahlreichen Youtube Videos nicht ansehen, da so einige Songs irgendwie „falsch“ klingen.
Und so feuert die Briten einen EBM Kracher nach dem anderen in die abendliche, Oberhausener Turbinenhalle. Die Setlist konzentrierte sich dabei auf sehr „sichere“ Songs. Vom letzten Album, welches ja auch schon wieder eine Ewigkeit her ist, schaffte es gerade mal ein Song in die Setlist.
Highlights sind die nicht totzubekommenen Songs wie „Join In The Chant“, „Let Your Body Learn“ oder auch „Murderous“. Viel zu schnell und nach gerade mal 14 Songs war es dann auch schon wieder vorbei. Ich wäre gerne noch eine Stunde geblieben.
Fazit: Die Join The Forces Tour, hält das was sie verspricht. Zwei Glorifizierte EBM Bands, der Szene nichts neues mehr zu geben haben, werden von Ihren Fans gehuldigt und abgefeiert. Ein grandioses Tour Package!
Ich bin aber wohl nicht der Einzige, der sich irgendwie gewünscht hätte, alle Musiker zusammen auf der Bühne zu sehen. So zumindest den Gesprächen beim Verlassen der Halle zu entnehmen.
Das von Douglas gebrüllte „See you next Time“, werde ich persönlich nehmen und bin wieder dabei.
No Events
Setlist Front 242
- First In/First Out
- Take One
- Don’t Crash
- Funkahdafi
- Generator
- Quite Unusual
- No Shuffle
- Commando Mix
- Red Team
- Deeply Asleep
- Operating Tracks
- Tragedy >For You<
- Fix It
- Headhunter v1.0
- W.Y.H.I.W.Y.G. / U-Men
- Moldavia
- Agressiva
- Welcome to Paradise
Setlist Nitzer Ebb
- Control I’m Here
- Hearts and Minds
- Payroll
- For Fun
- Get Clean
- Captivate
- Getting Closer
- Lightning Man
- Come Alive
- Shame
- Join in the Chant
- Let Your Body Learn
- Murderous
- I Give to You