Donnerstag, November 7, 2024
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E-Tropolis 2018

Start2.0 NachtschichtE-Tropolis 2018

Die Turbinenhalle war erneut Schauplatz des ersten großen Festivals des Jahre 2018. Alleine ein Blick auf die Setlist macht klar, dass sich das E-Tropolis etabliert konnte. Dafür spricht auch der Kartenverkauf, denn die altehrwürdige Turbinenhalle meldete ein ausverkauftes Haus.
Da wir vorab noch einen Krankenhausbesuch zu erledigen hatten, trafen wir pünktlich zu den Klängen von „Black Celebration“ in der Turbinenhalle ein. „Forced To Mode“ hatten die Mainstage geentert und zelebrierten die guten Alten Depeche Mode Zeiten. Das machten Sie richtig gut, doch wie sagte meine Frau? „Ganz nett, aber irgendwie fehlt mir die Emotion ohne Dave“.

Nach „Forced To Mode“, die schon eine ziemlich große Zuschauerschar vor der Bühne versammeln konnten, machten wir uns auf den Weg durch die Markthalle. Das Angebot war überschaubar, was aber nicht negativ gemeint ist. Hübsch übersichtlich und ohne großes Gedränge!
Dann schauten wir bei „Lucifer`s Aid“ vorbei. Der Solokünstler hämmerte seinen Industrialsound in die kleine Halle und erntete gute Reaktionen. Doch schnell zurück zur Mainstage. Bis dato habe ich es nicht geschafft mir die Eisfabrik mal live anzusehen und das sollte heute unbedingt anders werden. Die Band „Eisfabrik“ ist ja derzeit auf der Überholspur, und dementsprechend voll war es vor der Bühne. Schneekanonen und eine hübsche Lasershow untermauerten den Auftritt, inklusive Yeti der durchs Publikum tanzte. Musikalisch bin ich jetzt vielleicht der Spielverderber, aber mit jedem weiteren Song zeigte sich doch eine gewisse Eintönigkeit. Es gibt sicherlich schlechtere Acts, aber DER Überflieger sind die Jungs leider nicht für mich. Sorry!
Das gleich gilt für „Chrom“. Musikalisch geht das ganze ja ungefähr in die selbe Richtung, was die Bühnenpräsenz angeht war man der Eisfabrik aber klar unterlegen.
Apropos Präsenz! Davon hat Daniel Graves alias Aesthetic Perfection jede Menge. Der Amerikaner strahlt einfach was aus. Sobald er die Bühne betritt, füllt er diese aus. Dabei war es eher egal, dass der Sound etwas dünn war, das Mikro noch viel dünner. Das Mikro irgendwann völlig versagte und das neue auch nicht viel lauter war. Aesthetic Perfection räumten ab und begeisterten die Massen (soweit ich das sehen konnte). Inzwischen hat der gute Daniel ja auch so einige Hits im Gepäck. Was der Man hinter dem Keyboard allerdings aufführte, spottet jeder Beschreibung. Selten so viel Aktivität, ja schon an Kunstturnen erinnernde Action gesehen. Aesthetic Perfection hätten gerne noch ne Stunde weiterspielen können.
Aber man ist ja auf einem Festival, und sowas ist nun mal genau durchgetaktet. Folgt also der unterhaltsame Aufbau für Nachtmahr. Unterhaltsam, da sich einer der Roadies als Pausenclown betätigte. Nette Überbrückung ?.
Folgt Nachtmahr. Über die Ausstrahlung und die Provokation, die hinter dieser Band steht wurde glaube ich schon alles gesagt. Bleibt die Show. Rein musikalisch kennt man sowieso nur eine Richtung. Auf nach vorne und alles plattwalzen was sich in den Weg stellt. Das dies auch eine Stunde lang unterhalten kann, liegt an den vielen, vielen Show einlagen die so ein Nachtmahr auftritt mit sich bringt. Muss man mal gesehen haben.
Jetzt wurde es zusehends richtig voll vor der Bühne. Da meine Frau Gedränge so gar nicht vertragen kann, flüchteten wir uns auf die Balkone. Es folgte die vielleicht größte Elektroband Deutschlands. Project Pitchfork muss man nun wirklich niemandem vorstellen. Die Jungs sind gerade auf Tour und das merkte man dem Auftritt auch an. Mit richtig guter Spiellaune und einer hervorragenden Setlist (ok, ja mir fehlten auch ungefähr 10 Songs), war dies einer besten Festival Auftritte an die ich mich von der Band erinnern kann. Die Stunde 20 verging viel zu schnell! Großes Kino! Danke!
VNV Nation mussten wir dieses mal ausfallen lassen. Zum einen, haben wir die Band jetzt schon auf so vielen Festivals gesehen und dieses Jahr steht ja auch noch die Tour ins Haus. Zum anderen, spielten bereits „Rotersand“ und da haben wir den Rest noch dankend mitgenommen.
Das E-Tropolis 2018 war verdammt kurzweilig und unterhaltsam. Wir freuen uns schon aufs nächste Jahr!

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