Futurepop ist tot! Diese platte Aussage trifft bekannter maßen auf die derzeitige Situation im Musikbiz den Nagel auf den Kopf. Wie jeder Hype endet auch dieser damit, dass jede Menge Bands in der Versenkung verschwinden und nur einige überleben und sei es das sie im Stande waren sich weiterzuentwickeln. Das scheint die Spanier von Culture Kultür aber recht wenig zu interessieren, legen sie doch mit „Reborn“ ein reinrassiges Futurepop Album vor. Und was für eines! Fast würde man der Band wünschen, dass man das Rad der Zeit um 4 Jahre zurückdrehen könnte um dieses Album zu veröffentlichen. Ohne wenn und aber würde es einschlagen wie eine Bombe und die Dancefloors der Club im Sturm erobern und die DAC oder welche Charts auch immer überrennen.
Da die Zeitmaschine noch nicht erfunden ist muss man sich im hier und jetzt mit „Reborn“ beschäftigen. Auf 12 Tracks verteilt pustet die Band einem einen Sound um die Ohren, denn man gut und gerne als „Best Of Futurepop“ bezeichnen könnte. Ohrwurm-Melodien, treffen auf typische, knallige Beats und die fetzigen Sequenzen werden mit Trance-Elementen garniert. Klar ist aber auch das hier nichts Neues erfunden wurde und wenn man der Band schlechtes will, kann man viele Parallelen zu Alben von VNV Nation, Apoptygma Berzerk und Konsorten ziehen.
Fakt ist aber das all diese Elemente hier perfekt in Einklang gebracht wurden und „Reborn“ mitnichten wie eine Klon-CD auf mich wirkt. Dafür sind die einzelnen Songs zu stark und die sehr angenehme Gesangsstimme tut ihr übriges dazu. Phänomenal ist vor allem die Qualitätsdichte mit der die Spanier hier zu Werke gehen. Ein passender, wenn auch sehr hochgesteckter Vergleich wäre z.B. „Empires“ von VNV Nation. Hut ab! Ich glaube zwar nicht das Futurepop wiedergeboren ist, aber die endgültige Grabrede wurde doch noch einmal herausgezögert, und das von einer Band von der ich das nun wirklich nicht erwartet hätte.