„Life On Lines“ ist, man mag es kaum glauben, bereits das dritte Album der deutsch/englischen Co Produktion. Mit dem Letzen Album konnte die Band mich zu einer wahnwitzigen 94% Wertung hinreisen. Es gilt also einen hohen qualitativen Standard zu verteidigen, ohne sich einfach zu wiederholen.
Den Auftakt macht der Song „Your Own Great Nation“, der gleich klar macht was man hier zu erwarten hat. Monumentale Elektroklänge, die den Hörer dazu einladen sich darin zu verlieren und obwohl nicht der übliche Dancefloorbeat geschlagen wird, durchaus das Potenzial haben zum Tanzen einzuladen. Auf diesem Grad wandert das Trio traumwandlerisch sicher. „How Strange“ neigt ein wenig mehr dazu auf das Tempo zu drücken und bietet dennoch jede Menge klangliche Spielereien. Das Grundrezept ist vielfältige Sounds unter einen Hut zu bringen und das Ergebnis nicht gekünstelt, sondern klanglich optimiert rüberzubringen. „Croppe Ii“ eignet sich besonders um den Worten, Klänge folgen zu lassen. Ich möchte hier gar nichts in Genres packen, probiere es mal mit Kraftwerk meets Covenant?.
Alleine das mir bei einem Instrumental nach 4:41 noch nicht langweilig geworden ist, spricht Bände. „Dream Like This“ zieht es dann in eine andere Richtung und versprüht tanzbare, Melancholie. Wie schon gesagt. Vielfalt ist das Rezept. „High Flags“ hingegen holt den Hörer erst nach mehrmaligen Hören ab. Binary Songs springen den Hörer sowieso selten direkt, dafür sind sie zu „leise“. Als Hörer muss man ein wenig investieren, vornehmlich Zeit und einen offenen Geist. Eine Belohnung heißt z.B. „Bad Connection“. Ein ruhiger und dennoch aufwühlender Song.
Binary Park schaffen das unmögliche: Sie machen Musik, die sich von der Genremasse abhebt und verwendet dafür die gleichen Zutaten wie alle anderen auch. So ähnlich wie bei einem 4 Sterne Koch. Mahlzeit!