Im Jahre 1992 entschlossen sich die beiden Hannoveraner Lars Timm Felker und Martin Bodewell dazu, ihren Beitrag zur EBM-Szene zu leisten. Der Name Orange Sector entstand aus einer zufälligen Wortspielerei. In einer Einzimmerwohnung entstanden die ersten Demosongs. Die Nachbarn wurden Zeugen, als lautstark „Arbeit ist Not“ und „Kalt wie Stahl“ auf einem Atari 1040St komponiert wurden. Das damalige Equiptment hat Martin von den befreundeten Bands De/Vision und Oomph abgekauft. Die Synthies Korg DW 6000, Casio CZ1, Yamaha DX7, Waldorf Microwave, Roland JD800, und ein Casio FZ1 Sampler prägten den Sound der ersten Tage.
Doch Freunde mussten OS dazu überreden, dass sie sich bei einer Plattenfirma bewerben sollen. Ein Demotape namens „The war comes home“ wurde zum Kultlabel Zoth Ommog gesendet. Nach einer kurzen Wartezeit wurde eine Zusage erteilt. Mit Sevren Ni-Arb (X-marks the Pedwalk) hat Talla 2XLC einen bekannten Produzenten zur Seite gestellt. 1993 erschien das Debütalbum „Faith“. Ein Jahr später folgten „Flashback“ und die EP „Kids in America“. Doch nach einigen energievollen Liveshows beschloss Lars aus beruflichen und familiären Gründen die Band zu verlassen. OS beendete 1998 mit dem Album „Masquerade“ die Karriere.
Mit der Compilation „Endzeit“ feiert OS nun das 25jährige Bandbestehen. „Wir möchten uns mit dem Album bei den Fans für die Unterstützung, bei den befreundeten Musikern für die Remixe, und unserer Heimatstadt Hannover für die Inspiration bedanken.“ Der Song „Das letzte Lied“ wird somit auch das letzte Lied der Decade 02. Die Digitalsingle „Warte warte nur ein Weilchen“ wurde in der Originalversion von Walter Kollo für die Operette „Marietta“ komponiert. Zu der Strophenmelodie wurden viele verschiedene Texte, u.a. auch über den Massenmörder Fritz Haarmann aus Hannover geschrieben. Leider stimmen diese nicht immer mit den geschichtlichen Fakten überein. Von der Version von Hawe Schneider & Spree City Stompers (1961) wurde OS so stark beeinflusst, das man sich entschieden hat, eine neue Version in dem typischen Soundgewand zu gestalten.
Alle weiteren Songs und Remixe wurden von der Band selbst ausgesucht. Lars: „Es gibt so viele starke Remixe, aber leider konnten wir nicht alle berücksichtigen“. Es werden aber noch weitere unveröffentlichte Versionen zu hören sein. Die neuen Mixe zeigen, dass diese Zusammenstellung etwas besonderes ist. Martin: „25 Jahre ist ein Vierteljahrhundert. Das klingt zwar sehr lange, aber irgendwie fühlt sich das nicht so lange an. Es wäre zu einfach gewesen, die alten Versionen 1:1 zu übernehmen. Wir wollten etwas besonderes für euch abliefern“