Nimmt man die Debütalben des Synthiepop-Genres in den letzten Jahren einmal genauer unter die Lupe, fällt einem auf, dass die oft hochgelobten Bands etwas gemeinsam haben. Entweder bekommt man als Hörer weichgespülte Sounds ohne Ecken und Kanten um die Ohren oder aber die Band orientiert sich nah an den Genregrößen, wie Depeche Mode, De/Vision, Mesh usw.
Insofern erzeugt ein Satz wie: „Vergleiche zu Depeche Mode, Camouflage und De/Vision sind durchaus angebracht, vermögen jedoch nicht die Eigenständigkeit von Avoid-A-Void in Frage zu stellen.“, in der Presseinfo bei mir zunächst einmal eine ordentliche Portion Skepsis.
Hinter Avoid-A-Void stecken Rico und Falo, die bereits seit 10 Jahren aktiv Musik machen und ihre Erfahrungen in unterschiedlichen Bands sammeln konnten. Nun arbeitet man als Avoid-A-Void zusammen und präsentiert mit „Abyss Desires“ das Debüt der Öffentlichkeit.
Mit diesem Album klopft man direkt an der Beletage des Genres an, ohne sich dabei an bekannte Schemata hängen zu müssen. Im Gegenteil! Das erreichte Niveau ist beachtlich und mit der zugrunde gelegten Bandbreite deckt man so ziemlich jede Spielrichtung des Elektrogenres ab und wagt auch den Blick über die Grenzen hinaus. So gibt es direkt zum Start leichte EBM-Anleihen zu hören. Nicht zu verhindern ist es in diesem Genre wohl, dass man hier und da an „alte Bekannte“ denkt. Doch wenn dies so gestaltet wird wie hier, geht das völlig in Ordnung.
Avoid-A-Void leben neben ihrem Einfallsreichtum vor allem von den Ohrwurmmelodien, die hier wie Sand am Meer zu finden sind. Auch in punkto Produktion gibt es wenig zu meckern, so dass man nicht umhin kommt, „Abyss Desires“ in die engere Wahl des Synthiepop Newcomer-Albums des Jahres aufzunehmen.
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