Zum 18. Mal hieß es:
Sex, Drugs & Rock´n Roll, Bands, Revolution, Urlaub, Business, Chillen & Shoppen… –
Und wieder mal kamen über 12.000 Fans dunkler Klänge in „die schönste Stadt Deutschlands“. Und wenn wir in Köln eins können: Dann feiern!
Wie jedes Jahr hat das Amphi-Team zahlreiche hochkarätige Namen aus unserer vielschichtigen Szene nach Köln geholt, die auf insgesamt drei Bühnen gebührend gefeiert wurden.
Es gibt viele großartige, emotionale unvergessliche Gründe, warum wir dies hier immer wieder machen. Genau diese Momente versuchen wir hier festzuhalten….
Nach dem das Wetter am Samstag eher durchwachsen war, brannte am Sonntag die Sonne.
Immer hart am Hitzschlag! Das ist Rock´n ´Roll!
Auszüge aus dem Programm:
Samstag, 27.07.2024
Die Hamburger Formation Alienare eröffnete das Festival auf der Main Stage. Alienare schaffen es vom ersten Ton, das Publikum auf ihre Seite zu ziehen auch wenn es erst 11 Uhr morgens ist.
Die beiden Musiker haben neben ihrem letzten Album „Emerald“ auch schon Titel des neuen Albums „Lumen“ gespielt. Frontmann Tim Green hüpft wie ein Duracellhase auf Speed über die Bühne. Langsam füllt sich der Platz vor der Mainstage, die Leute strömen zusammen. Durch die charmante, souveräne & sympathische Art von Sänger Tim und den mitreißenden Elektropop hat er sehr schnell das Publikum auf seiner Seite. Die Party, das Wochenende ist eröffnet. Auch die neuen Titel überzeugen. Man merkt, dass die beiden sich weiter entwickelt haben und mehr als überzeugen. Die nächsten Acts werden es schwer haben das zu toppen.
Die kroatische Metalband Manntra spielten mit knackig, tighten Sound auf! Bärtige Wikinger mit bemaltem Oberkörper und Großmeister des Metal-Posings. Frontmann Marko Sekul überzeugt mit Bühnenpräsenz und Unterhaltungsfaktor.
Ist zwar nicht meine Musik aber die Jungs wirken sympathisch, somit kann man sie sich trotzdem ansehen!
Die mexikanischen brachial-Electroniker Hocico waren mal wieder am Start. Auch ohne aztekische Opferrituale, ohne viel Kunstblut! Dennoch sind Erk Aicrag (Lyriks & Vocals) und Racso Agroyam (Programming) nicht altersmilde oder leiser geworden – ganz im Gegenteil!
Erik war mal wieder bester Verfassung und keifte sich mal wieder die Seele aus dem Leib, als ob er seine persönliche Teufelsaustreibung zelebrierte. Immer wieder eine einzigartige Show…
Adrian Hates & Co. betraten die Bühne. Schwere Sounds bereiteten sich aus.
Da war sie wieder – diese hinreißenden Übergänge von finsterer Bedrohlichkeit hin zu genialen Melodik im Refrain. Wir tauchten ab in die melancholische Welt von Diary of Dreams. Folglich zog auch schon das mächtige Soundgewitter von „Sinferno“ auf und riss uns gnadenlos mit, ehe „The Plague“ einem einen Schauer über den Rücken laufen ließ.
Pianoklänge läuteten den schwermütigen Song „Ikarus“ ein. Als die gitarrenlastigen Parts hinzukamen, jammten Hilger und Adrian lässig miteinander – das waren große Emotionen und wahnsinnig tolle Stimmung auf der Mainstage!
Project Pitchfork betreten die Mainstage und beim Publikum gibt es kein Halten mehr. Titel wie “God Wrote”, “Conjure”, „Steelrose“, „Requiem“ und vielen weiteren Titeln begeistern die Fans. Peters tiefe, grollende, intensive Stimme die von sphärischen und rhythmischen Synthieflächen untermalt wird… einmalig!
Trotz fast 30 jähriger Bandgeschichte ist jederzeit zu sehen, mit wie viel Freude und Spaß die Jungs an die Sache ran gehen. Insbesondere den älteren Titeln merkt man nicht an, dass sie schon teilweise von Anfang der 90er Jahre sind, die Neuinterpretation mit Livedrums und Gitarre richtig krachig und knackig. Die schier unglaubliche Aneinanderreihung an Hits tut ihre Wirkung! Die musikalischen Zeitreise tut ihre Wirkung! Man wird von Glücksmoment übermannt!
Sänger Sascha & Co begeisterten mit einer All-time-Favourite Show. Sicher haben Neuroticfish zahlreiche Clubhits mit treibenden Beats. Die besondere Stärke von Sascha Kleins Stimme liegt jedoch bei den gefühlvollen Songs. Hier kann er die gesamte Kraft entfalten. Sicherlich durften Publikums-Lieblingen wie “Suffocating Right”, “A Greater Good” und “Is It Dead?” nicht fehlen.
Das Publikum hatte Gelegenheit mitzusingen und die Kernbotschaft der dynamischen Songs herauszubrüllen. Sehr stimmig… nur viel zu heiß!
Eisbrecher, haben das Publikum von Anfang an mitgerissen, auch wegen der selbstironischen Art des Sängers, der über sich, sein Alter, seinen Gesundheitszustand Witze machte…
Enthusiastisch wie immer legten sich Alex & Co vom ersten Ton an ins Zeug und präsentierten einen Querschnitt ihrer Hits ….Donnernde und wuchtige Gitarren umrahmten einmal mehrperfekt die handfesten Texte des Frontmannes, wobei der Gestik des Müncherns fortlaufned der Spaß anzusehen war … Dazu wurde eine wuchtige Nebel-, Schnee- und Feuershow geboten. Jetzt brannte wirklich die Luft und bis zum Schluss feierten die Fans „ihre“ Band.
Ein gelungener Abschluss für den Amphi Samstag.
Auszüge aus dem Programm:
Sonntag, 28.07.2024
Für die frühe Uhrzeit rockten Sänger Rene & Co. aka Heldmaschine die Mainstage schon ordentlich.
Dennoch dauert es, bis das Amphi – Publikum zur Mittagszeit am Amphi – Sonntag in Partystimmung war. War es zu heiß? Das man teilweise an die berühmte Band mit dem rollenden R denken muss und auch die Show teilweise frappierend ähnlich ist – geschenkt!
Es ging darum das Amphi – Publikum aus seiner Sonntag – Mittagsträgheit zu holen! Das haben die Jungs geschafft. Insgesamt für die Uhrzeit und Hitze sehr gelungen…..
EBM vom feinsten…. Electro-Kost der mitreißenden Sorte. Während Frontmann Faderhead das Publikum an vorderster Front anfeuerte und immerwährend von der linken zu rechten Bühnenseite sprang, zappelten hinter dem DJ – Pult seine beiden Mitstreiter. Stampfende Beats preschten nach vorne, der Stimmungspegel und die Temperatur schossen in die Höhe.
Nachdem Sven Friedrich & Co auf die Bühne gestürmt sind, legten Solar Fake gleich mit Vollgas los. Sven schaffte es mal wieder, zu beweisen, dass Computermusik nicht zwingend emotionslos, innovationslos und uninspiriert sein muss. Das Publikum ist text- und klatschsicher und tanzt bis weit in die hinteren Reihen vom ersten Moment an mit. Strahlende Gesichter und großer Jubel bei Hits wie „This pretty life“ oder „Not what I wanted“ und natürlich den Songs des neuen Albums „Don´t Push this Button“. Die Songs werden euphorisch aufgenommen.
Entweder man mag Chris Pohl, oder man mag ihn nicht…
Es hat lange gedauert…aber ich mag ihn einfach! Bzw. sein kontinuierlicher Erfolg gibt Ihm recht. Auch weiß er durch geschickte Zusammenarbeit, sonstigen Kooperationen mit anderen Künstlern sich immer wieder neu zu erfinden. Man muss einfach anerkennen, das er schon Hits für die Ewigkeit erschaffen hat. In den dunklen Clubs des Landes laufen Blutengel Hits rauf und runter.
Der neue Knaller:
Endlich hat er es getan… er hat gemeinsam mit Sven Friedrich (Solar Fake) den Titel „Nothing Left“ aufgenommen. Der Titel zeichnet sich durch tiefgründigen Texte und melancholische Melodien aus. Im Text werden das Gefühl der Leere und Einsamkeit thematisiert.
Resümee von Blutengel: Eingängiger düsterer Dancepop, aufwendige Performance mit allem SchnickSchnack was Technik-, Requisiten-, Kostüm-, und Personalaufwand betrifft. Keine hohe Kunst… aber sehr gute Unterhaltung!
Sicherlich kann ich nur auszugsweise Bands erwähnen.
Und: Ich gebe zu… bis zum Orbit Stage habe ich es dieses Jahr nicht geschafft…
Ansonsten:
Was gut war:
Ich glaub ich werde altersmilde… bzw. mittlerweile weiß ich wie hart & chaotisch Security – Jobs sein können… größtenteils waren die Damen und Herren nett, höflich, flexibel und hilfsbereit. So ist es für alle Beteiligten stressfrei und angenehm. Ihr habt maßgeblich zum guten, reibungslosen Ablauf des Festivals beigetragen. Vielen Dank hierfür…. Daumen hoch!
Was nicht so gut war:
Das „Beantragungs-/Eintrittsverfahren“ im Backstage der Mainstage…
Puh… Künstler als Bittsteller… nur weil sie ein Interview im Backstagebereich und nicht im Pressebereich machen wollen… bedenklich… vielleicht kann man das Verfahren ein bisschen liberalisieren, bzw. Stichwort: Bürokratieabbau…
Toiletten:
Irgendwie hat man den Eindruck, dass insbesondere für holde Weiblichkeit Toiletten fehlen…
Sonntags kam es zu einem größeren Rettungseinsatz!
Lt. Meinen Informationen kam es zu einem schweren medizinischen Zwischenfall bei einem Besucher (Herzinfarkt o.ä.). Es wurde gleich „das große Besteck ausgepackt“ (mehrere Krankenwagen, Notarzt etc.) fuhren auf das Gelände.
Ich hoffe, dass es dem Betroffenen wieder gut geht. Er die „Aktion“ ohne bleibende Schäden überstanden hat. Gute Besserung von hier…
In dem Zusammenhang:
Die Mehrheit der Besucher des Amphi – Festivals sind über 50 Jahre alt. Saufen in der Mittagshitze wie 20jährige am Ballermann… keine gute Idee!
Achtet auf Eure Gesundheit! Hört auf Euren Körper! Passt auf Euch auf!
Getränke&Speisen:
Preis und Leistung stehen in keinerlei Verhältnis mehr. Aber nur 10 min. Fußweg und man war am Deutzer Bahnhof mit seinem großen, normalen und ansatzweise günstigen Gastro – Angebot
Outfits: Mal wieder meeega… und teilweise brutal anstrengend zu tragen bei 35 Grad Hitze oder spontanen Regenschauern!
Es war ein schönes, stimmungsvolles und abwechslungsreiches Wochenende, das hinter uns liegt. Schön war auch, mal wieder viele, gute alte Bekannte zu treffen.
Das Wetter war brutal… mal heiß, schwül, nass… Sind wir nicht alle ein bisschen Amphi? Bis zum nächsten Jahr! Wir freuen uns schon….
Fotos (c) Sunny N.A.R Group