Es gibt einen Weg, wie eine Stimme die Faszination der Realität durchschneiden und durch die Gewohnheit hindurch zum rohen Nerv der Erfahrung vordringen kann. Nika Roza Danilova, die Sängerin, Songschreiberin und Produzentin, die seit 2009 unter dem Namen Zola Jesus Musik veröffentlicht, verfügt über eine Stimme, die das kann. Wenn man sie hört, ist es, als ob man an einen Ort gerufen wird, der bereits in einem steckt, aber dem bewussten Erleben entzogen ist. Dieser Ort wurde vergraben, weil er dazu neigt, Schmerz zu enthalten, aber er ist auch ein Geschenk, denn wenn er einmal geöffnet ist, wenn man sich in ihn hineinversetzt hat, kann er einem die Wahrheit zeigen.

Das neue Album von Zola Jesus, Arkhon, findet neue Wege, diesen untergetauchten, festgefahrenen Schmerz loszuwerden. Auf früheren Alben hatte Danilova weitgehend die Rolle des Autors gespielt und jeden Aspekt des Sounds und des Aussehens von Zola Jesus akribisch ausgearbeitet. Diesmal erkannte sie, dass ihr gewohntes Bedürfnis nach Kontrolle sie von ihrer Kunst abschnitt. Arkhon ist die erste Zusammenarbeit von Zola Jesus mit dem Produzenten Randall Dunn (Sunn O))), Earth, Mandy Soundtrack, Candyman Soundtrack) und mit dem Schlagzeuger und Perkussionisten Matt Chamberlain, der bereits auf Alben von Fiona Apple, Bob Dylan und David Bowie zu hören war.
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Weitere InformationenArkhon spannt den Bogen von Songs, deren Gewicht in ihrer nackten Einfachheit liegt, wie „Desire“, einer elegischen Klavierkomposition über das Ende einer Beziehung, die akustisch in einem einzigen Take aufgenommen wurde, bis hin zu überragenden, groove-orientierten Tracks wie „The Fall“ und der dichten, ineinander greifenden Percussion und den Samples eines slowenischen Volkschors in „Lost“, die Erzählungen von kollektiver Verzweiflung und gegenseitigem Trost in gleicher Weise vorantreiben. Durch diese Wendungen entpuppt sich Arkhon als ein Album, dessen Kraft aus der Verlassenheit kommt. Sowohl die Turbulenzen als auch die Freuden des Albums wurzeln im Körper und lassen das individuelle Bewusstsein sich in der Dichte des Beats auflösen. Trotz der Dunkelheit, die sich in der Realität verbirgt, liegt die Kraft auch darin, sich dem hinzugeben, was nicht festgehalten werden kann, dem wilden Entfalten der Welt in all ihren unvorhersehbaren Bewegungen. Dieses Loslassen ist der Kernpunkt von Arkhon, das für Zola Jesus eine neue Art der Bewegung und des Schaffens markiert.