„Boon Or Bane“ ist das dritte Machwerk der südhessischen Elektro-Industrial-Liedermacher Novastorm, die uns zur Entlassung ihres neuen Albums aus ihrer forensischen Studioanstalt willkommen heißen.
Dort wurden zwischen 2018 und 2019 umfangreiche Studien zu ikonischen Killern, Psychopathen und Monstern aus verschiedensten Filmen durchgeführt. Die beiden bestens ausgebildeten Insassen Tandrin und Disdain ließen die schönsten Eingebungen, Erinnerungen und Zitate großer Bösewichte Revue passieren. Dabei destillierten sie den unumstößlichen Wahrheitsgehalt so manch völlig gestörter Seele zu dreizehn philosophischen Musikstücken.
Natürlich passt zu den Gedanken dieser bizarren Wahrheitsfinder kein softer Synthpop, nein, es musste wuchtig, hart und direkt in die Fresse zugehen. Dabei herausgekommen ist harter Elektro mit Gitarren und einem Schuss Industrial.
Um die Wahrheit und ihre Stimmen nicht zu verzerren, bedienen sich Tandrin mit seinen Shouts und Disdain mit seinen Grunts und Growls sehr direkter Gesangstechniken, die in der Regel ganz ohne Distortion-Effekte auskommen.
„Boon Or Bane“ heisst zu deutsch „Fluch oder Segen“, und die Band ist sich bewusst, dass auch dieses Album entweder als das ein oder das andere wahrgenommen werden wird. Mutige DJs werden sicherlich einige Perlen für ihren Dancefloor auf der Novastorm-Scheibe finden können. Es ist dabei jedoch der Warnhinweis zu beachten: das lautstarke Konsumieren von „Boon Or Bane“ könnte Gedankenrhythmusstörungen, Tremor und funktionale Katharsis auslösen.