Danket dem Wettergott!
…oder wer auch immer verantwortlich für das Wetter am Amphi – Wochenende war!
Anders kann man es nicht sagen…
Trotz Sturmwarnung mit Starkregen blieb uns das Schlimmste erspart. Auch die Gluthitze des letzten Jahres wiederholte sich nicht. Wenn man vom Regen am Sonntagabend absieht, herrschte ideales Festivalwetter.
Über 40 Bands und Künstler am Tanzbrunnen, Theater und auf dem Schiff MS RheinEnergie und so pilgerten über 15000 Fans wieder zum Amphi.
Endlich wieder gemeinsam feiern ohne Auflagen und Regeln! Wie wir das vermisst haben. Die Geschichten erleben über die man in Jahren noch erzählen wird. Die Leute treffen, die man nur einmal im Jahr sieht. Leute treffen, die man nie auf dem Amphi vermutet hätte…
Einfach diese 2-tägige Amphi-Blase genießen, friedlich und entspannt feiern!
Herz, Seele und Gehör aufladen! In dem Sinne: „Alles wird Amphi!“
Samstag, 29.07.2023
A Life Divided
A Life Divided sitzen zwischen allen Stühlen. Industrial Metal, Gothik, Nu-Metall – A Life Divided können alles und das ist teilweise ein Problem. Sänger Jürgen punktet mit perfekten Gesangslinien, dazu die einprägsamen Melodien der Songs – schon hat man einen gehörigen Ohrwurm. Wer zuviel kann, überfordert teilweise das Publikum.
Sehr cooler Anfang!
Wesselsky
Der Münchner ist eine Rampensau, egal unter welchem Namen (er ist ja auch Sänger bei Eisbrecher) er auftritt.. Alex & Band lieferten einen unterhaltsamen Gig ab. Jetzt war der Hexenkessel Tanzbrunnen abschließend warm gespielt. Die Party konnte beginnen…
Future Lied To Us
Future Lied To Us ist das neue Elektropop – Projekt von Szenestarproduzent Vasi Vallis.
Und egal was Vasi in die Hand nimmt, es wird erfolgreich. Emotionale Spannungsanstiege gehen in treibende, stampfende Beats über. Futurepop-Hymnen wechseln mit sanften Elektropop – Harmonien. Der Titel „Intentions And Masks“ fängt als spielerischer Synthiepop an, der am Ende richtig schön emotional und hymnisch aufblüht. Aber Future Lied To Us können auch rauer! Bei „Drops Of Silver“ erklingen sägendeIndustrialklänge und ein schneller Beat! Das Theater bebt!
Die Songs wechseln zwischen harten Beats und eingängigen Melodien, die Sounds klingen kühl, elektroisch-hart und teilweise richtig böse. Vielfältiger, dynamisch und innovativer kann man elektronische Musik nicht präsentieren. Eine echte Elektro/Futurpop Delikatesse!
Covenant
Gleich war ein prägnanter und hämmernder Basslauf zuhören.
Joakim, Eskil und Clas (Covenant) betraten wie immer in Anzügen die Bühne.
Der Klassiker „Leiermann“ wurde zum Besten gegeben. Titel wie „Stalker“, „Call the ships to Port“, „Dead Stars” und viele weitere. Aber irgendwie wollte der Funke diesmal nicht überspringen. Covenant hatten ihre Zeit… diese scheint abgelaufen.
Ein solches Konzept kann man nicht noch weitere 20 Jahre präsentieren.
Front 242
Kurz vor Beginn der Corona Pandemie hatten Richard23, Jaen-Luc de Meyer P. Codenys und Live-Drummer Tim Kroker ihr Live-Set komplett überarbeitet. Es wurden alle Hits „Body to Body“, „Welcome to Paradise”, „Headhunter” und viele weitere Titel gespielt.
Sehr strange, was drei alte Männer für eine Begeisterung auslösen können…
Alle Fans der gepflegten Retro-Elektro Mukke kamen hier auf Ihre Kosten.
Welle:Erdball
Brutal heiß war es im Theater…Und es war brechend voll im Theater.
Sänger Honey & Co waren über den großen Fanzuspruch sichtlich erfreut.
Und wie immer wurde voll aufgedreht! Klassiker wie „Arbeit adelt“, „Starfighter F-104G“, „Der Telegrah“, „Menschen aus Glas“ und viele weitere Hits wurden gespielt.
Und wie immer wurden zu jedem Song passende Accessoires präsentiert:
Egal ob es große Blechtrommeln, Papierflieger und vieles weitere ist.
Selbstverständlich wird der COMMODORE 64 als Mitglied des Senders Welle:Erdball in Klang, Bild, Text und Sprache gefeiert. Trotz gewisser Standards schaffen Honey & Co. es immer, was Neues zu präsentieren und ihr Publikum dementsprechend zu unterhalten. Ungebrochener Individualisten-Charme! Beste Unterhaltung, mehr geht nicht.
Deine Lakaien
Als Alexander Veljanov und Ernst Horn wurde die ganz große Kunst geboten.
Ab den ersten Stücken von „Over and Drone“, „Brain Fic“, „The Mirror Man“, und „Dark Star“ – Echter Kunstgenuss! Die beiden Ausnahmekünstler hatten die aktuellen Werke des Albums „Dual“ und „Dual +“ und viele bekannte Hits mit im Gepäck. Es wurden teilweise Coversongs veröffentlicht, die den beiden Musikern wichtig sind. Eine echte Konzeptveröffentlichung die sehr wertiger produziert wurde. Die Melange aus neuen, gecoverten und bekannten Songs war sehr gut gewählt und für die Stimmung sehr förderlich.
Spätestens als „Love me to the End“ ertönt war man komplett in der “Lakaien – Welt“ versunken. Licht, Nebel, die Dunkelheit des Abends sorgten für eine mystische, avantgardistische Atmosphäre.
Dies war ein besonderer Amphi-Moment und ein krönender (magischer) Abschluss des Amphi-Samstags.
Sonntag, 30.07.2023
Qntal
Qntal boten mal wieder ein sehr intensives Konzerterlebnis. Unterstützt wurde das Konzert durch die Atmosphäre und den Sound der Mainstage. Syrah´s Stimme sorgte für Gänsehautfeeling. Titel wie „Ecce Gratum“ und „Ad Mortem Festinamus“ zeigten den hohen künstlerischen Anspruch. Tradition und Moderne in fließender Verbindung.
Solitary Experiments
Dennis & Co. feierten eine 50-minütige Electroparty vom allerfeinsten.
Viele Titel des Albums „Transcendent“ wurden gespielt. Niemand stand mehr still, der Sound der Berliner ist einfach zu treibend und wunderbar melodisch. Auch Electro – Sound kann immer wieder neu und vielseitig sein.
Unzucht
Gleich am Anfang erklingt die Bandhymne „Unzucht“ und auch die weitere Setlist ließ keine Wünsche offen, die Fans konnten textsicher alle Songs mitsingen.
Neben seiner melancholischen wunderschönen Stimme überzeugte Sänger Daniel Schulz vor allem durch seine positive und sympathische Art, immer wieder gab es intensive Blickkontakte und Nähe mit dem Publikum. Die Momente, in denen man einer Band den Spaß an ihrem Job ansieht, sind häufig die besten auf einem Konzert. So ist es auch an diesem Abend.
Lord of the Lost
Irgendwie hatte man das Gefühl, dass die Jungs sich freuten, nicht mehr die ESC – Fans um sich zu haben. Man war zurück Zuhause! Da wo man sich wohlfühlte. Trotz des ESC-Debakels sind Lord of the Lost immer noch eine feste Größe unserer Szene. Titel wie „Loreley“, „Morgana“, „Full Metal Whore“, „Sex On Legs“,„Black Halo“ und viele weitere kommen immer noch sehr gut an.
Allein die perfekte Show, die besonderen Bühnenoutfits der Jungs zogen alle Blicke auf sich. Die breite Palette an Songs: Metal & Elektro; Tanzbar & Ballade dazu ein bisschen Glam. Wer bis jetzt noch nicht mit dem „Lord oft the Lost – Virus“ infiziert war, auf den ist spätestens jetzt der Funke übergesprungen. Die Goth-Rocker um Chris Harms haben sich stetig weiterentwickelt. Auch eine ESC – Pleite kann die Jungs nicht aufhalten.
Combichrist
Irgendwie hatte man das Gefühl, dass da auf der Bühne mit argen Soundproblemen gekämpft wurde. Teilweise herrschte Zimmerlautstärke, bzw. der Sound war „schwammig“…
Na, auch sowas gehört zu einem Festival, bzw. kann passieren.
OMD
Der Headliner des Amphi 2023!
Andy McClusky & Co. Sollten nicht enttäuschen – so viel vorab!
Trotz des Regens am Sonntagabend zog es einen Großteil der Fans vor die Mainstage! OMD das ist wie eine Zeitreise, oder negativ ausgedrückt: es machte sich Ü50-Partystimmung breit… diese wohlige, sentimentale „weißt-Du-noch-damals…“-Stimmung!
Der Wave-Elektro-Synthpop-Sound der Band ist halt etwas ganz besonders. Nach 40 Jahren immer noch grandiose Kompositionen und mehr als überzeugende Umsetzung.
Titel wie „Maid of Orleans“, Sailing on the Seven Seas“, „(Forever) Live And Die“, „If You Leave“, „So In Love“, „Pandora’s Box“, „Dreaming“ oder „Locomotion“ funktioniert auch im Jahre 2023 immer noch erstaunlich gut.
Andy McClusky ist einer der letzten großen Entertainer der 80´er Jahre und führt die Fans souverän, unterhaltsam und Fan-nah durch den Abend.
Ein sehr schöner, emotionaler Abschluss des Amphi 2023!
Sorry, bis zum Orbit Stage (Schiff) habe ich leider es nicht geschafft.
Allgemeines:
Es allen recht zu machen wird schwierig!
Stichwort: Früher war alles besser…
Veränderungen liegen in der Natur der Dinge… Und wer irgendwas total doof findet, sollte einfach nicht mehr hingehen. Es war ein rundum gelungenes Wochenende!
Endlich frei und ungebunden feiern! Was haben wir das vermisst…
Essen und Getränke:
Die Gastronomie am Tanzbrunnen war nie kostengünstig.
Es wurden neue, andere Cateringstände geboten… auch dies kostet Geld.
Out fit
Einfach Wahnsinn! Es verschmelzen sämtliche Subkulturen zu einer oft ganz individuellen Auslegung der jeweiligen Szene. Sehr gut! Aufwendige, selbstgemachte Outfits die begeistern! Weiter so!
Security…
Mehrmals habe ich mich schon an dem Thema abgearbeitet…
Neue Firma, neues Glück? Na, ja…
Warum an einem Tag die Taschen streng kontrolliert, werden… und am nächsten nicht mehr… dies sind Dinge, die ich nie verstehen werde… warum man an einem Tag nur leere 0,3l-Flaschen mit auf das Gelände nehmen durfte und am nächsten Tag war es auf einmal alles egal…? Die Entscheidungswege der Herrschaften sind unergründlich! Lassen wir dieses bittere Thema…
Rückblick / Ausblick:
Wir freuen uns schon auf das besondere Ambiente in der schönsten Stadt Deutschlands (Köln) in 2024! Wir freuen uns auf die Bands und Künstler und das interessante Rahmenprogramm! Vielen Dank für ein gelungenes Wochenende…. Wir haben uns sehr wohlgefühlt!
Ein stimmungsvolles und friedlich-familiäres Festivalwochenende geht zu Ende.
Man sieht sich 2024 in Köln!